Amin-Erdene lacht wieder

12.08.2015 08:09 von Stephanus Parmann

Zu Gast beim diesjährigen Strohballenfest in Buckow ist die Mongolei. Zwischen der Mongolei und Deutschland gibt es viele Freundschaftsbeziehungen. So pflegen Buckows Nachbarn im Brandenburgischen Schönefeld seit nunmehr 18 Jahren Partnerschaftsbeziehungen zu Bayangol, einem Stadtbezirk von Ulan-Bator, der Hauptstadt der Mongolei. Hier wohnt auch die neunjährige Amin-Erdene, die jetzt wieder lachen, spielen und herumtollen kann, wie jedes andere Kind in ihrem Alter auch, weil es diese freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschen und Mongolen gibt.

Amin-Erdene wurde 2006 mit einem komplexen Herzfehler, einer so genannten Fallot´schen Erkrankung mit fehlender Lungenschlagaderklappe geboren. „In ihrer Heimat kann ein so schwerer Herzfehler nicht behandelt werden“, erläutert Dr. Alexander Horke, Leiter der Kinderherzchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Amin - Erdenes Mutter, die in der Mongolei Germanistik studiert hat, hat daher über Freunde Kontakt nach Deutschland aufgenommen. Bereits in Amin-Erdenes erstem Lebensjahr konnte Dr. Horke – damals war er noch in Stuttgart tätig – mit einer ersten Herzoperation das Leben des Mädchens retten. Es stand aber schon fest, dass mindestens eine weitere Operation notwendig sein wird.

Diese dringend benötigte Operation führten Dr. Horke und das Team der MHH- Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie im Mai erfolgreich durch. „In einem fünfstündigen Eingriff haben wir unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine die Lungenschlagaderklappe ersetzt“, erläutert Dr. Horke. „Nach kurzem Intensivaufenthalt konnte Amin-Erdene bereits eine Woche nach der Operation die Klinik verlassen.“ Kurz bevor das Mädchen mit ihrer Mutter wieder in die Mongolei zurückkehrt, stellte sie sich abschließend in der Ambulanz der Pädiatrischen Kardiologie von Professor Dr. Philipp Beerbaum zu einem letzten medizinischen Check vor.

Ihre Mutter ist überglücklich, denn seit der Operation hat Amin-Erdene sich sehr schnell erholt. Sie bedankt sich bei allen Engagierten und Spendern, die diese Behandlung ermöglicht haben. Und auch Amin-Erdene will gern etwas von ihrem Glück weitergeben: Ihr größter Wunsch ist Ärztin zu werden – und anderen Menschen zu helfen.

Da die Mongolei über kein Kinderherzzentrum verfügt, müssen betroffene Kinder im Ausland behandelt werden. Die Kosten hierfür müssen die Eltern tragen. Die Behandlung von Amin-Erdene ist dank großzügiger Spenden von Kleine Herzen Westerwald e.V., Kinderherz Hannover e.V. sowie der Kinderhilfe Mongolei e.V. möglich geworden. Im Westerwald wurde eigens für´Amin-Erdene eine Gala veranstaltet, bei der Geld für die Finanzierung der Operation gesammelt wurde. Die Mutter wurde in Hannover dank des Engagements von Ulrike Horning (Hotel Viva Creativo) und Pfarrer Heiner Plochg (Gemeinde St. Joseph) hervorragend betreut und untergebracht.

Zum Bild: Amin-Erdene mit ihrer Mutter Sodtuya Mikhlai, Dr. Alexander Horke (links) sowie (hintere Reihe, von links) Tobias Mies, Kleine Herzen Westerwald, Pfarrer Heiner Plochg, Hanns Werner Staude, Kinderherz Hannover e.V., sowie Professor Dr. Philipp Beerbaum. Foto: "MHH/Kaiser"

Interessante Links

Kinderhilfe Mongolei

Vereinsgründer Horste Beste war nach einem Besuch in der Mongolei    tief bewegt vom Leben der Straßenkinder, die ohne Lebensperspektive waren.  So entstand 1996 die Vision, ein Kinderhilfswerk zu gründen. Es wurden drei Häuser im Ger-Stil gebaut, sodass 2003 die ersten Kinder aufgenommen werden konnten. Die Kinder bekommen eine Langzeitversorgung bis sie eine abgeschlossene Berufsausbildung haben oder einen Hochschulabschluss erreichen und auf eigenen Beinen stehen können. Mehr Informationen dazu unter:

http://www.kinderhilfe-mongolei.de

„Ulaanbaatar” deutsch-mongolisches Zusammenleben e.V“

Der in Berlin angesiedelte gemeinnützige Förderverein „Ulaanbaatar” deutsch-mongolisches Zusammenleben e.V wurde im Juli 2006 gegründet und setzt sich für das gegenseitige Kennen lernen und die Begegnung von Mongolen und Deutschen ein.

http://ulaanbaatar-verein.de

Maidar

Der Maidar e.V. wurde im Jahr 2008 als deutsch-mongolischer Verein in Berlin gegründet und ist als gemeinnützig anerkannt. Der Verein ist in den Bereichen Bildung, Soziales, Kultur sowie Ökologie tätig und steht unabhängig von Nationalität und Herkunft jedem Interessierten offen. Er versteht sich als weltanschaulich unabhängig.

http://www.maidar.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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