16.02.2016 00:22 von Stephanus Parmann
Mit den Kunstwerken „Tortuga“, „Kugelblitz-Netzwerk“ und „Die Tiere sind unruhig“ haucht Sabine Ammer der „Weißen Wand“ im Bundestagsbüro von Frau Christina Schwarzer MdB seit Januar wieder neues Leben ein. Und das mit aller Wucht, wie das Ölgemälde „Die Tiere sind unruhig“ zeigt. Hier scheint sich im Vordergrund auf der Ebene eine Explosion zu ereignen, expressive Farben und umherfliegende Teile deuten es an. Tiere sind auf dem Bild nicht zu sehen. Nicht auf den ersten Blick, auch nicht auf den zweiten, wenn der Betrachter seiner Fantasie den Weg versperrt. Die Künstlerin spielt hier mit dem Sinnen des Betrachters und leitet sie durch die Titulierung in die Welt seiner Fantasie. Was wir hier sehen, ist keine behagliche Welt, keine, in der es sich gemütlich einrichten lässt. „Kugelblitz Netzwerk“ ist ein weiteres Beispiel für die Brüchigkeit des Beständigen. Fragil bleibt die Welt, auch da, wo stabile Baukonstruktionen im Grund verankert scheinen. Die Welt ist in ständiger Bewegung in den Bildern von Sabine Ammer. Und in den Werken aus dem Jahr 2010 kehrt sie die Innenwände nach außen und macht sichtbar die Gewalt, die tagtäglich hinter den Kulissen uns den Wohlstand beschert, so in den Bildern „Angesicht“ und der „Himmel so blau“.
Seit neun Jahren lebt und arbeitet die in Freising geborene Sabine Ammer in Berlin-Neukölln. Künstlerin ist sie eigentlich schon immer gewesen. Nach einem Architekturstudium und einer Tischlerlehre erhielt sie ihren künstlerischen Feinschliff an der Universität Regensburg bei Professor Herrman Leber. Ihre Arbeiten wurden mehrfach für Preise nominiert und sie erhielt zahlreiche Projektstipendien, unter anderem vom Fachbereich Kultur des Bezirksamtes Neukölln. Sabine Ammer engagiert sich aktiv in der Neuköllner Kunst- e.V.. Der gemeinnützige Verein bietet unter anderem Aktzeichnen für wenig Geld an. Sabine Ammer ist ebenfalls Mitveranstalterin vom „48 Stunden Neukölln“ Festival. Die kulturelle Mischung und das soziale Milieu machen für sie den Reiz aus, hier zu wohnen, zu leben und zu arbeiten.
Sicher arbeitet die Künstlerin in ihren Bildern mit Gegensätzen, doch sie lösen sich nicht harmonisch auf. Das Rauschen im Bild bleibt, und das zu Zähmende bäumt sich auf.
Organisiert wird das Kunstprojekt von Dr. Martin Steffens, dem Leiter des Kulturfestivals „48 Stunden Neukölln. So berät Steffens die Bundestagsabgeordnete tatkräftig bei der Auswahl der Künstler und Kunstobjekte. Interessierte Künstler aus Neukölln erhalten so die Chance, der „Weißen Wand im Schwarzer Bundestagsbüro“ einen neuen Ausdruck zu verleihen.
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