29.01.2021 11:05 von Redaktion
60 Jahre nach dem Anwerbeabkommen mit der Türkei wollen sich Schülerinnen und Schüler der Neuköllner Walter-Gropius-Schule mit der Geschichte der Gastarbeiter auseinandersetzen, die für viele von ihnen auch Familiengeschichte ist. Sie laden Gäste ein, die Geschichten erzählen, die im Schulunterricht meist unerzählt bleiben.
Ausgangspunkt dieser Spurensuche sind Geschichte und Lebensrealitäten der zweiten Generation in Ost und West. Anhand der Geschichte(n) ihrer Gäste wollen die Schüler die unsichtbare Geschichte der Gastarbeiter erkunden und ihre eigene Geschichte besser verstehen lernen. Denn spätestens in der zweiten Generation ist diese Geschichte auch Bewegungsgeschichte, queere und feministische Geschichte. Sie ist Arbeiter- und Aufstiegsgeschichte. Geschichte der asiatischen und afrikanischen Diaspora, Geschichte der Roma in Deutschland. Sie erzählt von den Gewalterfahrungen in Mölln, Solingen, dem NSU und Hanau - von Rassismus und Klassismus, also Dikrimierungen aufgrund der sozailen Herkunft. Sie erzählt anber auch von erkämpfter Teilhabe. Es sind nicht zuletzt witzige und Kraft spendende Geschichten, die von Resilienz, Kreativität und Freundschaft erzählen und solidarische Räume der „Gegenwartsbewältigung" (Max Czollek) eröffnen.
Dr. Sun-Ju Choi ist Autorin, Drehbuchlektorin und Filmemacherin. Sie studierte Literaturwissenschaft an der Universität Köln und Drehbuch an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Ihre Dissertation *Vater Staat und Mutter Partei *untersucht nordkoreanische Filme. Sie ist Mitbegründerin und Vorstandsvorsitzende von korientation e.V <https://www.facebook.com/korientation>. Der Verein ist eine (post)migrantische Selbstorganisation und ein Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven mit einem gesellschaftskritischen Blick auf Kultur, Medien und Politik. Dr. Sun-Ju Choi ist auch Mitbegründerin,
Kuratorin und Co-Leiterin des Asian Film Festival Berlin
<https://www.facebook.com/asianfilmfestivalberlin>.
Der Titel der Veranstaltungsreihe geht auf das gleichnamige Autorenkollektiv Daughters & Sons of Gastarbeiters
<http://www.gastarbeiters.de/>zurück, das 2015 von Ferda Ataman und Çiçek Bacık gegründet wurde. Es sammelt Erzählungen aus der zweiten Generation, die sonst in der deutschen Erinnerungskultur fehlen.
Die Veranstaltung DAUGHTERS AND SONS OF GASTARBEITERS
Schüler of Color auf den Spuren ihrer Geschichte(n)
29.01.21, 14:00 - 15:00 wird in Deutscher Gebärdensprache co-moderiert.
Zugang:
https://bit.ly/2XcY4rZ
<https://bit.ly/2XcY4rZ?fbclid=IwAR25PnkvxkZWWwOAKsQVm0_hTCfxNg7GkZipn4G65YN4xZVFFcg2C1NFv50>
Meeting-ID: 965 5792 9306 (Telefoneinwahl: //96557929306/)
Kenncode: TRg7v2
Teilen