Die Gartenarbeitsschule heißt alle Willkommen - sie wurde 100 Jahre alt

15.06.2020 13:28 von Stephanus Parmann

Ausstellung zum 100jährigen Bestehen ist sehenswert, Foto: Parmann

Seit Mitte Mai dürfen auch die Gartenarbeitsschulen in Berlin wieder Besucher empfangen. In der schönsten Jahreszeit blüht und sprießt es hier an allen Ecken, davon konnten wir uns kürzlich bei einem Rundgang über das sehr große Gelände mit Schul-und Bildungsstadträtin Karin Korte (SPD) und Gartenarbeitsschulleiterin Yasmin-Mosler Kolbe überzeugen.

Von daher gibt es gerade hier keinen Grund, wenn die Schulklassen, Hortgruppen oder Einzelbesucher aufgrund der Pandemie nicht kommen würden. „Gerade dadurch, dass unsere Schülerinnen und Schüler durch die Corona-Distanz derzeit mit sehr vielen Regeln konfrontiert sind, wird ihnen ein Besuch in der grünen Schule einfach guttun“, betont Korte.

Neben den einzelnen speziellen Bereichen der Gartenarbeitsschule ist die Ausstellung zum 100jährigen Bestehen der Gartenarbeitsschule sehr sehenswert. Sie kann ebenfalls im Freien angeschaut werden kann. „Wir sind darauf vorbereitet, unsere Projekte in Kleingruppen durchzuführen. Unsere Schafe haben sich extra feingemacht und waren beim Friseur und der Klauenpflege. Nun gibt es wieder reichlich Wolle zum Filzen. Die Boden- und Teichtiere möchten unter dem Binokular bewundert werden. Der Fühlpfad lädt zu einem Rundgang mit allen Sinnen ein und die Pedalo-Spielgeräte zur Schulung des Gleichgewichtssinnes in freier Natur. Die Kirschen reifen am Baum und möchten gepflückt und die erste Konfitüre gekocht werden“, sagt Frau Mosler-Kolbe.

Die Neuköllner Gartenarbeitsschule wurde am 1. April 1920 in der Nähe des Teltowkanals als die erste Gartenarbeitsschule Berlins gegründet. Viele weitere Gartenarbeitsschulen folgten an anderen Orten. 1995 wurde die bisher namenlose Neuköllner Gartenarbeitsschule an der Fritz-Reuter-Allee 121 nach ihrem Gründer August Heyn (1897-1959) benannt. August Heyn war ein leidenschaftlicher Volksschullehrer und Schulreformer. Als passionierter Gärtner vermochte er es, die Natur und ihre Gesetze als reiche Quelle für die ganzheitliche Erziehung der ihm anvertrauten Schülerinnen und Schüler zu nutzen. Als sozialdemokratischer Stadtverordneter in Neukölln verstand er es, höhere Stellen im Magistrat von der Notwendigkeit von Gartenarbeitsschulen zu überzeugen.

 

 

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