Feuerwehrmann Eichler läuft für Wohnungs- und Obdachlose

Kai Eichler, Feuerwehrmann aus Friedrichshafen am Bodensee, hat sich eine außergewöhnliche Lauf-Aktion einfallen lassen. Der gute Mann lief in voller 35kg schwerer Feuerwehrmontur über 1.690 Kilometer. Stationen seines Laufes waren unter anderen die Manege des Circus Krone, die Insel Sylt und ein Laufband vor der Bahnhofsmission in Friedrichshafen. Am 4. September ist er an seinem Ziel, der Tee- und Wärmestube in Neuköllns Weisestraße, angekommen und wurde freudig begrüßt. Das Motto des Laufs: „Armut eine Stimme“ geben, teilt er mit Thomas de Vachroi, dem Armutsbeauftragten des Evangelischen Kirchenkreis Neukölln. Mit seinem spektakulärem Lauf durch Deutschland wollte Eichler auf obdach- und wohnungslose Menschen aufmerksam machen. Dabei lief er jeden Tag mindestens einen Kilometer. Wie er auf die Idee zum Lauf kam, erklären Eichler und Vachroi vor Ort. Die beiden haben sich 2019 bei der Preisverleihung für soziales Engagement der Berliner Künstlerkneipe „Die kleine Philharmonie“ kennen und schätzen gelernt. Damals wurde Kai Eichler ausgezeichnet für seinen über 450 Kilometer langen Protestlauf nach Berlin zur Unterstützung von Berliner Feuerwehrleuten. Hier in der Kleinen Philharmonie lernte er den früheren Preisträger Thomas de Vachroi und dessen Arbeit in der Wohnungsnotfallhilfe kennen, was ihn in seinem Engagement für soziale Zwecke zusätzlich bestärkte, sagt er. „Tee- und Wärmestuben wie diese sind soziale Anlaufstellen, vor allem, um zu reden und Kontakt zu haben – für mich persönlich ist das ein absolutes Grundbedürfnis. Daneben bekommen die Menschen hier Beratung. Orte wie dieser sind wichtig für unsere Gesellschaft, in der Armut leider immer noch ein Tabuthema ist. Dabei kann jeder schnell selbst betroffen sein“, ist Eichler überzeugt.

Die letzte Etappe seines Laufs „Armut eine Stimme geben“ führte vom Berliner Bundestag bis zur Tee- und Wärmestube Neukölln. Hier wurde er mit viel Applaus und Begeisterung empfangen. Zahlreiche Unterstützende und Gäste eines Tagesaufenthaltes begleiteten die letzten Meter zum Ziel in die Manege des Circus Krone, nach Sylt oder auf ein Laufband vor der Bahnhofsmission Friedrichshafen.

Das  Foto zeigt Marion Timm, Geschäftsführerin der Diakonie Simeon gGmbH, Feuerwehrmann Sven Rather (Erkner),  Feuerwehrmann Kai Eichler (Initiator der Aktion), Armutsbeauftragter Thomas de Vachroi.