Holocaust Gedenken

28.01.2021 21:09 von Redaktion

Foto: Parmann

Das Bezirksamt Neukölln hat zusammen Bezirksbürgermeister Martin Hikel, dem Stadtrat Jochen Beidermann, dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Bernd Szczepanski, dem Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreis Neukölln, Pfarrer Dr. Christian Nottmeier und der  mit der Fraktionsvorsitzenden der SPD Neukölln, Cordula Klein  zum Holocaust-Gedenktag eine Kranz und Blumen am Gedenkstein für Zwangsarbeiter auf dem Gelände des Friedhofs Jerusalem V an der Hermannstraße niedergelegt.

 „Die unvorstellbaren Opferzahlen der Barbarei werden real und greifbar, wenn wir uns bewusst machen: Das waren Menschen, die dort lebten, wo wir heute jeden Tag vorbeilaufen. Wo sonst tausende Menschen zwischen Tempelhofer Feld und Hermannstraße herumlaufen, stand ein Zwangsarbeiterlager. Mitten in Neukölln. Mitten unter uns. Der Gedenkstein wie auch die mittlerweile 224 Stolpersteine in Neukölln mahnen uns, heute und jeden Tag: Dass Auschwitz nicht noch einmal sei“, so Hikel. Neben Hikel nahmen als Mitglieder des Bezirksamts Jochen Biedermann (Die Grünen)  und Bernward Eberenz (CDU) teil, Stadtrat Falko Liecke war wegen einem dringenden Termin verhindert. Auch  der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Bernd Szczepanski, nahm am Gedenken teil.

Auf dem Gelände des Friedhofs Jerusalem V an der Hermannstraße befand sich von 1942 bis 1945 ein Zwangsarbeiterlager von Berliner Kirchengemeinden. Etwa 100 Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion lebten in dem einzigen Lager in Deutschland, das von Kirchengemeinden betrieben wurde. Die Gemeinden haben um die Jahrtausendwende die Vorkommnisse untersucht und Teile des ehemaligen Lagers freigelegt. 2002 installierten sie einen Gedenkstein am Ort des ehemaligen Lagers.

Vor 76 Jahren, am 27. Januar 1945, wurde das KZ Auschwitz befreit. Zwischen 1,1 bis 1,5 Millionen Menschen wurden hier von den Nazis umgebracht. Die sowjetischen Truppen trafen noch rund 7000 Überlebende an. In der Zeit vom 17. bis zum 23. Januar trieb die SS etwa 56.000 Häftlinge auf Todesmärsche. Neue Forschungen zeigen, dass die Menschen systematisch gequält wurden, sie durchlitten ein Martyrium, das meist mit dem Tode endete.

Das Bezirksamt Neukölln hat zum heutigen Gedenktag eine neue Seite zu
den Stolpersteinen in Neukölln auf seiner Homepage veröffentlicht, die
auch auf die Karte mit den 224 Steinen im Bezirk verweist:


https://www.berlin.de/ba-neukoelln/ueber-den-bezirk/historisches/unvergessen-stolpersteine-in-neukoelln-1043938.php 









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