74 Stadtteilmütter aus 20 Generationen im Rathaus ausgezeichnet

07.07.2022 09:24 von Redaktion

FOTO: (C) BA NEUKÖLLN / STEPHANUS PARMANN

Was für ein Bild: 74 Stadtteilmütter mit roten Schals wurden am 01. Juli des Jahres von Bezirksbürgermeister Martin Hikel im Rathaus Neukölln empfangen und erhielten eine Urkunde. Acht der Stadtteilmütter erhielten gleichzeitig ihr Ausbildungszertifikat und den markant roten Schal. Sie sind frisch ausgebildet und damit offiziell als 20. Generation der Stadtteilmütter in Neukölln unterwegs.

Das international beachtete Neuköllner Projekt Stadtteilmütter startete vor 18 Jahren mit einer Gruppe türkischsprachiger Frauen im Neuköllner Schillerkiez. Gegenwärtig sind Neuköllner Stadtteilmütter in 15 Sprachen unterwegs – von Albanisch über Arabisch, Hindi bis hin zu Urdu. Mehr als 15.000 Familien wurden jeweils mindestens zehn Mal besucht, das sind alleine 150.000 Gespräche über gesellschaftliche Teilhabe und Selbstbestimmung. Alleine in Neukölln wurden bis heute 486 Frauen zu Stadtteilmüttern ausgebildet und eingestellt. Für viele von ihnen war es die erste Erwerbstätigkeit überhaupt. „Die Stadtteilmütter sind Vorbilder: in ihren Familien, aber auch für andere Mütter und Großmütter. Sie leben vor, wie ein selbstbestimmtes Leben möglich ist und unterstützen gleichzeitig tausende Neuköllner Familien. Was die Stadtteilmütter in 18 Jahren in ihren Gesprächen und durch ihre Vorbildrolle in Neukölln geleistet haben, lässt sich kaum in Worte fassen. Ohne ihre Arbeit wäre Neukölln ein anderer Ort“, bemerkte Bezirksbürgermeister Martin Hikel und dankte den aktiven Stadtteilmüttern für ihre tägliche Arbeit.

Seit 2020 ist etwa die Hälfte der Neuköllner Stadtteilmütter über das Landesprogramm der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie beschäftigt. Weitere Stadtteilmütter arbeiten im Rahmen von Beschäftigungsmaßnahmen des Jobcenters und der Senatsverwaltung für Arbeit. Die Verstetigung des Projektes über das Senatsprogramm im Jahr 2020 war ein Meilenstein für die Etablierung und Würdigung der Stadtteilmütter.

Auch Mirjam Blumenthal, die zuständige Bezirksstadträtin für Jugend und Gesundheit, dankte den Stadtteilmüttern für ihre Arbeit und der Senatsverwaltung für die gute Zusammenarbeit. „Wir freuen uns sehr auf eine langjährige Zusammenarbeit und Unterstützung durch die Förderer der Stadtteilmütter in politischer, struktureller und vor allem finanzieller Hinsicht zurückblicken zu können“, hob Olaf Petzold in seine Ansprache an die Stadtteilmütter hervor. Petzold ist Geschäftsführer beim Träger und langjährigen Partner des Projektes, dem Diakoniewerk Simeon, Petzold zufolge habe das Bezirksamt früh die Wichtigkeit der Arbeit der Stadtteilmütter als Multiplikatorinnen und Vermittlerinnen im Bezirk Neukölln erkannt und fortan das Projekt seit 2004 kontinuierlich unterstützt. Dadurch konnte das Projekt von Neukölln aus wachsen – und heute unterstützen die Stadtteilmütter in allen Berliner Bezirken Familien.”

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