Masern in der Hauptstadt - Täglich neue Fälle

10.04.2015 18:49 von Stephanus Parmann

Babys und Kleinkinder frühestmöglich impfen!

Impfung gegen Masern Foto: © AOK Mediendienst

Nach offiziellen Meldungen sind in Berlin derzeit 1043 Masernfälle registriert, noch im Februar waren es 500, wovon allein 104 im Bezirk Neukölln auftraten. Von denen waren auffälligerweise in Neukölln 98 Prozent nicht geimpft. Damit reißt die Masernwelle in Berlin leider nicht ab. Nicht geimpfte Menschen sind aber Überträger der hoch ansteckenden Krankheit, denn die Inkubationszeit beträgt 14 Tage, in denen keine Krankheitsanzeichen bemerkt, aber andere Menschen so infiziert werden. Von daher appellierte bereits Neuköllns designierte Bezirksbürgermeisterin und amtierende Schulstadträtin Dr. Franziska Giffey daran, Impfungen vorzunehmen und votiert für eine Impfpflicht: „Ich bin eine absolute Fürsprecherin der Impfpflicht. Nicht umsonst haben wir in Neukölln eine Impfkampagne in unseren Schulen gestartet für neu nach Deutschland zugezogene Kinder, die keinen ausreichenden Impfschutz haben. Ich halte es für unverantwortlich, wenn Eltern ihre Kinder nicht ausreichend schützen und damit auch andere in Gefahr bringen. Es geht darum, lebensbedrohliche Krankheiten zu verhindern, das kann nicht der alleinigen Entscheidungsfreiheit Einzelner überlassen werden.“

Das Gesundheitsamt in Neukölln bietet zwar über den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst kostenfreie Impfungen an, auch in Flüchtlingseinrichtungen und im Rahmen von Schule. Trotzdem bleibt das Grundproblem, dass große Impflücken in der Bevölkerung bestehen, bestätigt Gesundheitsstadtrat Falko Liecke (CDU). Auch Liecke spricht sich von daher für eine Pflicht zur Impfung aus. „Ich plädiere daher für eine Impfpflicht, denn der Schutz ist in Abwägung zur Erkrankung mit möglichen Folgeschäden das klar bessere und risikoärmere Mittel“, betont der Stadtrat  für Jugend und Gesundheit.  Am 19. März rief angesichts des größten Masernausbruchs der letzten Jahre in der Hauptstadt auch der Berliner Impfbeirat dazu auf, Babys ab 9 Monaten gegen Masern zu impfen und fehlende Impfungen schnellstmöglich nachholen! 

 

Ganz besonders seien von Masern Babys und Kleinkinder betroffen. „Deshalb sollten sie so früh wie möglich gegen Masern geimpft werden. Auch wer ein Baby auf den Arm nimmt, muss gegen Masern geschützt sein!“, so der Impfbeirat. Er hat dazu 10 Punkte aufgestellt, die man wissen sollte: 

„Diese 10 Punkte stehen unter: 

http://www.berlin.de/sen/gessoz/presse/pressemitteilungen/2015/pressemitteilung.283546.php

Unterzeichnet haben den Aufruf des Berliner Impfrats:

Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales 
Landesamt für Gesundheit und Soziales, AOK Nordost – Die Gesundheitskasse.
 Ärztekammer Berlin, 
vdek – Die Ersatzkassen, 
Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV), Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), 
Berufsverband der Frauenärzte e. V.
, Hausärzteverband Berlin und Brandenburg e. V. (BDA), 
Apothekerkammer Berlin,
 Apotheker-Verband Berlin (BAV) e. V.
 und die Kassenärztliche Vereinigung Berlin

 

 

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