Mit viel Bewegung Darmkrebs vorbeugen

29.10.2017 16:15 von Stephanus Parmann

Mit viel Bewegung Darmkrebs vorbeugen, Foto: DIf

Viel Bewegung ist mit einem verminderten Darmkrebsrisiko verbunden. Eine Beobachtung, die durch die günstige Wirkung der körperlichen Aktivität auf den Taillenumfang, die Stoffwechselgesundheit und den Vitamin-D-Status erklärbar sein könnte. Zu diesen Ergebnissen kommt ein internationales Forscherteam um Krasimira Aleksandrova und Heiner Boeing vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) in Potsdam. Die Forscher hatten  die Daten einer großen europäischen Langzeit-Beobachtungsstudie ausgewertet. An ihr nahmen rund 520.000 Frauen und Männer teil. Verschiedene Studien weisen weltweit darauf hin, dass viel Bewegung das Risiko für Dickdarmkrebs senkt. Welche Mechanismen dieser Beobachtung zu Grunde liegen, ist allerdings noch weitgehend unbekannt. Um Hinweise auf ursächliche Zusammenhänge zu bekommen, suchten die  Potsdamer Forscher  im Rahmen der European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC) nach biologischen Markern bezeihugnsweise Kennzeichen, welche die beobachtete Risikobeziehung beeinflussen. Hierzu verglichen sie medizinische Daten von 713 erstmals an Dickdarmkrebs erkrankten EPIC-Studienteilnehmern mit den Werten von 713 nichterkrankten Frauen und Männern einer Kontrollgruppe. Die Studienteilnehmer waren zur Zeit der ersten Datenerhebung zwischen 25 und 70 Jahre alt. Die Daten wurden in der Zeit von 1992 bis 2003 erhoben.



Den Resultaten der Datenanalyse zufolge haben körperlich aktive Menschen mit einem wöchentlichen im Vergleich zu weniger aktiven Personen ein um etwa 25 Prozent vermindertes Risiko, an Dickdarmkrebs zu erkranken. Zudem zeigen die Ergebnisse, dass die drei biologischen Marker Taillenumfang, Vitamin-D-Spiegel und der Blutwert des löslichen Leptinrezeptor die Risikobeziehung zwischen körperlicher Aktivität und Darmkrebs insgesamt zu 45 Prozent beeinflussen. Leptin ist ein von Fettzellen abgegebenes Hormon, das eine appetithemmende Wirkung hat. Von daher: Am Besten ist körperlcihe Aktivität im Freien, um Bauchfett zu reduzieren  und den Körperstoffwechsel zu verbessern, legt die Studie nahe. Die Bewegung im Freien ist wichtig,  da eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung in der Regel nur zu erreichen ist, wenn wenigstens Gesicht, Arme und Hände regelmäßig dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Zwar trägt die Ernährung auch zur Vitamin-D-Aufnahme bei, einen Teil produziert der Körper aber mit Hilfe des Sonnenlichts über die Haut.„Unsere Studie zeigt erneut, wie wichtig es ist, körperlich aktiv zu sein, um den Stoffwechsel gesund zu erhalten und so Erkrankungen wie beispielsweise Darmkrebs vorzubeugen“, urteilt schließlich Aleksandrova, Erstautorin der Studie. „Das Umsetzen dieses Wissens in gesellschaftlich aktiv unterstützte Präventionsstrategien könnte wesentlich dazu beitragen, ein frühes und häufiges Auftreten dieser Krebsform zu vermeiden und damit viel persönliches Leid zu verhindern“, ergänzt Heiner Boeing, Leiter der Potsdamer EPIC-Studie und Abteilung Epidemiologie am DIfE.

 


 

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