Neue Ausstellung im Tauthaus

26.07.2017 10:15 von Stephanus Parmann

Bronislava von Podewils:Zeichnungen und Skulpturen, Ingrid von Haefen, Malerei


Wellpappe und Wachs sind die Grundstoffe aus denen Bronislava von Podewils Tierfiguren entstehen lässt. In einzelnen Schichten aus Pappe wachsen die Skulpturen aus der Fläche in die Dreidimensionalität. Bei genauer Betrachtung ergibt sich eine Reihe von Gegensatzpaaren, die in den Skulpturen vereint werden: die Polarität von fragil und stabil oder beweglich und starr. Wellpappe als Wegwerfarktikel wurde bereits in den sechziger Jahren im Zuge der Pop Art durch Robert Rauschenberg in die bildende Kunst eingeführt. Damals im Kontext der Ästhetik der Warenwelt verankert, verweisen jetzt Podewils´ Skulpturen auf die Vergänglichkeit, nicht nur des Materials selbst, sondern auch in der übergeordneten Bedeutung, so verleiten sie so zu einer existentiellen Befragung der Werke. Das nicht hinterfragende Wesen Tier wird dem entgegengestellt. Gleichzeitig vermitteln die korrespondierenden Posen der Tiere eine lebendige Vielfalt. Das nachvollzogene Ziel ihrer Arbeiten ist die Wiedergabe von Lebendigkeit und Bewegung bei gleichzeitiger Aufhebung einer wirklichkeitsgetreuen Darstellung.

Von Haefens Bilder wiederum fesseln durch ihre Ambivalenzen. Das Glänzende, Glamouröse, Glatte der medialen Vorbilder kippt und schlägt um ins Melancholische, Bedrohliche, Aggressive. Aus dem Schein wird Sein. Auch die Leinwandoberfläche wird durch das Spiel der Gegensätze zu einem aufregenden Ort des Geschehens: Volumina versus Flächigkeit, Hohlraum versus Stofflichkeit, Linie versus Farbfläche, Vereinfachung versus Detailliertheit.

Eröffnung: Sonntag, 30. Juli 2017, 13 – 18 Uhr, Ausstellungsdauer: 30. Juli -  1. September 2017, Künstlergespräch: 27.August 2017 um 19.00 Uhr, geöffnet: Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag 13.00 -18.00 Uhr

Parchimer Allee 85 b, Hufeisensiedlung, U-Bahn U7, 12359 Berlin/ Britz

http://www.kunstimtauthaus.de/

 

 

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