Neukölln arbeitet mit Staatsanwalt vor Ort

04.11.2017 13:41 von Stephanus Parmann

Bild: © Emmanuele Contini

Der Bezirk Neukölln ist der erste Bezirk, der einen Staatsanwalt der Arbeitsgruppe Organisierte Kriminalität des Landes Berlin vor Ort hat. Er arbeitet seit Mitte Oktober an zwei Tagen pro Woche im Amtsgericht Neukölln direkt neben dem Rathaus, wo er ein Büro hat. Drei Staatsanwälte teilen sich diese Aufgabe. Ziel ist es, den Informationsaustausch mit Akteuren in Neukölln, etwa dem Jugendamt, der Polizei, dem Jobcenter oder dem Ordnungsamt zu verbessern, um schneller und besser gegen Kriminelle vorzugehen zu können. „Ich begrüße es sehr, dass die Staatsanwaltschaft Berlin sich auf dieses Pilotprojekt mit uns eingelassen hat. Mit der Staatsanwaltschaft vor Ort wollen wir den Verfolgungsdruck auf Straf- und Serientäter erhöhen. Wir schaffen Strukturen, die kürzere Wege und einen besseren Informationsaus-tausch ermöglichen“. In den kriminellen Milieus werde genau beobachtet, wie der Staat sich verhält, ob die kriminellen Machenschaften verfolgt werden und echte Konsequenzen nach sich ziehen, so Giffey weiter. Sie denkt, dass sich das auch innerhalb der kriminellen Milieus herumsprechen werde.In Neukölln hat sich eine gute Zusammenarbeit zwischen Jugendamt, Schule, Polizei und Ordnungsamt entwickelt. In dieses Netzwerk ist nun auch die Justiz enger eingebunden. Damit willd er Bezirk alle rechtlichen Möglichkeiten im Kampf gegen das organisierte Verbrechen nutzen – für bessere, schnellere und intensivere Aufklärung und Bestrafung. „Unser Handlungsansatz: Wirklichkeit betrachten, Probleme angehen und Wissen teilen. Wir werden die Kriminalität nicht abschaffen können, aber wir müssen öfter gewinnen.“

Zum Foto: Oberstaatsanwalt und stv. Leiter der Berliner Staatsanwaltschaft, Michael von Hagen, Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey und Oberstaatsanwalt und Hauptabteilungsleiter für den Bereich Organisierte Kriminalität, Michael Storck vor dem Neuköllner Amtsgericht Bild: © Emmanuele Contini

 

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