Neukölln Nekropole

13.11.2015 09:00 von Stephanus Parmann

Fotoausstellung zu Kriegsgräbern ist bis zum 18. November im Rathaus Neukölln zu sehen

Foto: Veronika Judmann

Die Bezirksverordnetenversammlung Neukölln unterbrach am Mittwoch, dem 11. November ihre Sitzung, um mit dabei zu sein, als Neuköllns Bürgermeisterin Dr. Franziska Giffey (SPD) mit Wolfgang Wieland, MdB a.D, vom Vorstand Deutsche Kriegsgräberfürsorge die Ausstellung „Nekropole Berlin“ eröffnete. Die Ausstellung der Beuth Hochschule für Technik entstand in Zusammenarbeit mit dem Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge und zeigt Neuköllner Kriegsgräber von 1945. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ist eine humanitäre Organisation. Er widmet sich im Auftrag der Bundesregierung der Aufgabe, die Gräber der deutschen Kriegstoten im Ausland zu erfassen, zu erhalten und zu pflegen. Insbesondere für die Ausstellung Neukölln Nekropole engagiert hatte sich dessen Berliner Landesvorsitzender Dr. Fritz Felgentreu, MdB. Sie entstand als Teil eines mehrsemestrigen „Nekropolen-Projekts.

Warum Neukölln sich für diese Ausstellung  geradezu anbot, machten Wolfgang Wieland und  Bezirksbürgermeisterin Dr. Giffey in ihren Reden deutlich. Neukölln bündelt in kultureller, religiöser und sozialer Vielfalt alle Merkmale der Metropole Berlin - auch historisch als Nekropole. Hier befinden sich auf 16 Friedhöfen ungefähr 15.000 einzelne Kriegsgräber und Sammelgräber mit einer Fläche von ca. 1600 qm, ein urbaner Layer  inmitten des täglichen Lebens. Dieser Layer ähnelt einer antiken Nekropole – einer Totenstadt, jedoch über dem Boden. Die meisten Begräbnisstätten für Kriegsopfer in Neukölln sind für die Öffentlichkeit zugänglich, doch nur sehr wenige von ihnen sind Teil der allgemeinen Wahrnehmung. Die Mehrheit dieser Kriegsopfer bleibt daher unsichtbar, unabhängig von Herkunft, Alter, Rolle, Schicksal.

Für die visuelle Vergegenwärtigung dieser Nekropole hat die Masterklasse die geradezu ikonische Jahreszahl 1945 fotografiert. Klassisch monochrome Aufnahmen zeigen Licht und Schatten, Raum und Leere, Stillstand und Zeit. So sind beeindruckende Bilder entstanden, die Raum geben zur Trauer und zum Nachdenken über Krieg und die Opfer des Krieges. „Das ist ein schöner Beitrag Neuköllns zum Gedenken rund um den Volkstrauertag am kommenden Sonntag geworden. Vielen Dank und: arbeiten wir weiter für den Frieden!“, so das Fazit des Berliner Landesvorsitzenden des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. und SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Fritz Felgentreu.

Die Ausstellung kann vom 12. bis zum 18. November 2015 während der Öffnungszeiten des Rathauses Neukölln besichtigt werden.

Der Eintritt ist frei.

Veranstaltungsort

Rathaus Neukölln
Foyer 2. Obergeschoss
Karl-Marx-Straße 83

12040 Berlin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zurück