Neuköllner Schwimmbär 2016 erfolgreich

16.09.2016 08:21 von Stephanus Parmann

Bezirkliches Modellprojekt zur Wassergewöhnung erfolgreich - Nichtschwimmerquote in Neukölln innerhalb von zwei Jahren von 40 auf 25 Prozent verringert

2012/13 betrug die durchschnittliche Nichtschwimmerquote in Neukölln sage und schreibe 40 Prozent. Alarmiert durch die im Jahr 2014 veröffentlichten Berichte über die schlechte Schwimmfähigkeit der Neuköllner Schülerinnen und Schüler am Ende der dritten Klasse, startete das Bezirksamt Neukölln unter der Schirmherrschaft von Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey im Schuljahr 2014/2015 das Wassergewöhnungsprojekt „Neuköllner Schwimmbär“. Diesem einzigartigen Neuköllner Modell liegt die Erkenntnis zugrunde, dass vielen Kindern vor der dritten Klasse die Wassererfahrung im Freibad oder See fehlt. Dieses Manko behindert später ihr angstfreies Schwimmenlernen in der dritten Klasse. Das führt dazu dass wertvolle Zeit vergeht, um diese Angst abzubauen, was letztendlich nicht zum gewünschten Resultat der Schwimmfähigkeit. Die Erkenntnis: Um die Zahl der Kinder, die nicht schwimmen können, langfristig zu senken, muss also die Wassergewöhnung früher einsetzen.  Dafür steht der „Neuköllner Schwimmbär“. Durch den „Neuköllner Schwimmbären“ überwanden im Schuljahr 2014/2015 rund 500 Mädchen und Jungen der zweiten Klasse aus elf teilnehmenden Neuköllner Grundschulen ihre Wasserangst, im Schuljahr 2015/16 waren es bereits 731 Zweitklässler aus 14 teilnehmenden Schulen.

Im ersten Projektjahr wurden vornehmlich Schulen ausgesucht, deren Nichtschwimmerquote mit über 50 Prozent über dem Neuköllner Durchschnitt lag. Die erste positive Bilanz des „Neuköllner Schwimmbären“ wird jetzt nach dem Ende der Schuljahres 2015/16 und der Auswertung zur

Schwimmfähigkeit der Neuköllner Drittklässler durch die Vorlage einer statistischen Erhebung des Neuköllner Schulsportleiters bestätigt und ist mit konkreten Zahlen belegt. So verringerte sich die Neuköllner Nichtschwimmerquote zum Ende des Schuljahres 2014/2015 auf ein Drittel aller Kinder (33,9 %). Und zum Schuljahr 2015/16 lag sie bereits unter 25 Prozent, exakt 24,4 Prozent der Drittklässler blieben dagegen noch immer Nichtschwimmer. Zu diesem Ergebnis trug die Projektteilnahme am „Neuköllner Schwimmbär“ ganz wesentlich bei. Die Schulen, die am Wassergewöhnungsprojekt der Zweitklässler im Schuljahr 2014/15 teilgenommen hatten, konnten ihre über  50 prozentige Nichtschwimmerquote am Ende des  Schuljahres 2015/16 auf 28% verringern. Dies entspricht einer Verbesserung aller „Schwimmbärschulen“ um 45 % gegenüber dem Vorjahr 2014/15.

Alle weiteren Neuköllner Schulen ohne Beteiligung am Schwimmbär-Projekt senkten die Nichtschwimmerquote ebenfalls von 25,8 Prozent (2014/15) auf nun 22,9 Prozent ( 2015-16), was einer Verbesserung um 11 Prozent entspricht.

Das Projekt „Neuköllner Schwimmbär“ ist ein drei- bzw. fünftägiges Kursangebot innerhalb einer Projektwoche am Ende der 2. Klasse zur Wassergewöhnung und zum Angstabbau vor dem Wasser. Jede Klasse wird von vier zertifizierten Schwimmtrainern betreut. Die Kinder lernen Grundfähigkeiten wie Atmen, Schwimmen, Gleiten und Tauchen. Die Trainerinnen und Trainer sind während des gesamten Unterrichts mit ihnen zusammen im Wasser.

Finanziert werden die Trainingseinheiten, die Wassernutzungszeiten in den Berliner Bäder Betrieben, die Sachmittelausstattung und die Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt „Neuköllner Schwimmbär“ aus dem Bonusprogramm für Schulen in schwieriger Lage des Landes Berlin, die

Leffers Sportstiftung, die Sky-Stiftung, STADT UND LAND, die degewo sowie weitere private Spender und Sponsoren.

 

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