„Weiße Wand im Bundestagsbüro“ erhält Lichtabdrücke

08.02.2015 09:30 von Stephanus Parmann

v.li.: Ch. Schwarzer und Kirsten Heuschen

Seit ende Janaur stellt die Neuköllner Künstlerin Kirsten Heuschen ihre Kunstserien „Plasma I“ und „Plasma II“ der „Weißen Wand“ im Bundestagsbüro von Christina Schwarzer MdB für das aktuelle Quartal als Leihgabe zur Verfügung. Es ist seit Beginn der 18. Wahlperiode des Deutschen Bundestages bereits die dritte Neuköllner Künstlerin, die der tristen weißen Bürowand einen besonderen Charakter verleiht.

Organisiert wird das wechselnde Kunstprojekt durch Dr. Martin Steffens, dem Leiter des Kulturfestivals „48 Stunden Neukölln“. Er half der CDU-Bundestagsabgeordneten Schwarzer tatkräftig bei der Auswahl der Künstler und Kunstobjekte, unterstützt und berät sie. Interessierte Künstler aus Neukölln erhalten so die Chance, der „Weißen Wand im Schwarzer Bundestagsbüro“ einen neuen Ausdruck zu verleihen.

Kirsten Heuschen, geboren 1975 in Hamburg, studierte Fotografie – Design sowie Fotografie und Medien an  der Fachhochschule Bielefeld und Fotografie in Sao Paolo, Brasilien. Außerdem belegte sie Fotokurse in den USA. Bislang zeigte sie ihre Werke auf zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen. Für ihr bisheriges Schaffen wurde sie mit Stipendien gefördert und erhielt bereits 2003 den Fotopreis Quartier Boxhagener Platz. 

Kirsten Heuschen entwickelt Fotogramme, bei denen ausschließlich der Akt der Belichtung entscheidend und nur er am Ende sichtbar ist. In diesem Moment verbindet sich Materielles und Immaterielles. Anders als bei herkömmlichen Fotografien, für die eine Kamera benötigt wird, belichtet Kirsten Heuschen die Objekte direkt auf das Fotopapier. Der Lichtabdruck, den die Objekte hinterlassen, ist ein unmittelbares Zeichen für ihre Existenz. Es ist ein direkter und intuitiver Eingriff – eine Berührung durch das Licht. Um dies zu erreichen, begibt sich die Künstlerin in einen nebulösen Zustand, der ganz im Hier und Jetzt, im Augenblick angesiedelt ist. Was sie beschreibt, ist ein sich fallen lassen, die Ungewissheit zulassen, das mit Bildern belohnt wird, die auftauchen. Was da mit dem Fotogramm Gestalt annimmt, scheint sich im Moment zu verflüchtigen, ist da und doch vergänglich mit der Bewegung in der Zeit Raum. Das ist es, was den Betrachter fasziniert, das Ding für uns in den Momenten seines Entrinnens.

Nähere Informationen zur Künstlerin und ihren Werken finden Sie unter:

 www.kirsten-heuschen.de

 

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