„Wir lassen uns die Erinnerung nicht rauben!“

01.03.2024 18:02 von Redaktion

Einen Monat nach dem Diebstahl einer Gedenktafel, die an das ehemalige Zwangsarbeiterlager Onkel-Bräsig-Straße 2-4 und 12 erinnert, wird am 09. März 2024 um 11.00 Uhr neben dem Häuserblock Onkel-Bräsig-Straße 2-4 eine neue Gedenktafel aufgestellt. Möglich wurde dies so schnell durch eine enorme Spendenbereitschaft .

Wahrheiten – und repräsentieren sie auch Menschheitsverbrechen - lassen sich nicht aus der Geschichte streichen. Die gewaltsame Verschleppung von mehr als zwanzig Millionen Menschen in die Zwangsarbeit wird ein unauslöschlicher Bestandteil unserer deutschen Geschichte sein. Dieser Rückfall in die Barbarei ist Resultat völkischer Anschauung, nach der Rassismus und überhöhter Nationalismus das Denken und Handeln von Menschen bestimmt und sie auf unterschiedlichen Plätzen in eine menschliche Wertehierarchie einsortiert“, betont Jürgen Schute, Sprecher der ausgezeichneten Intitivate „Hufeisern gegen Rechts“. Die große Solidarität zeige, dass die gesellschaftliche Mehrheit keine Entsorgung der Vergangenheit, sondern eine kritische Auseinandersetzung mit unserer Geschichte wolle, getreu dem Satz von Primo Levi: „Es ist geschehen, folglich kann es wieder geschehen. Darin liegt der Kern dessen, was wir zu sagen haben“, so die Initiative. 

Die Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung beschloss am 31. Mai 2021 einstimmig, das Bezirksamt zu bitten, mit der Eigentümergemeinschaft in der Onkel-Bräsig-Straße 6-8 zu sprechen, um die Gedenktafel vor Ort zu platzieren. Tafel und Gestell wurden sodann aus Spenden von Bewohnerinnen und Bewohnern der Hufeisen- und Krugpfuhlsiedlung finanziert und am 24. April 2023 zum ersten Mal aufgestellt und feierlich enthällt. 

Dass es in Deutschland völkische Anschauung, Rassismus und überhöhter Nationalismus gab, die das Denken und Handeln von Menschen bestimmte und dass dieses Haltung von vielen Menschen auch in der Hufeisen- und Krugpfuhlsiedlung Siedlung toleriert oder gar unterstützt worden ist, daran soll die Gedenktafel für das ehemalige Zwangsarbeiterlager erinnern. 

In Berlin gab es 3000 Zwangsarbeiterlager, die über die ganze Stadt verteilt waren. In den Jahren 1942 bis 1945 waren dort rund 300.000 Menschen interniert, die Zwangsarbeit verrichten mussten. 

Wir lassen uns die Erinnerung nicht rauben!“ 

Enthüllung einer neuen Gedenktafel für das ehemalige Zwangsarbeiterlager in der Hufeisensiedlung 

Samstag, den 09. März 2024, um 11.00 Uhr 

neben dem Häuserblock Onkel- Bräsig-Str. 2-4 in 12359 Berlin. 

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