Zentrums für Sprache und Bewegung Efeuweg

28.03.2018 15:43 von Stephanus Parmann

Foto: © Stephanus Parmann

Am 13. Februar wurde der Siegerentwurf für den Wettbewerb zum Neubau des Zentrums für Sprache und Bewegung auf dem Campus Efeuweg in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Büros AFF Architekten und Stefan Bernard Landschaftsarchitekten aus Berlin hatten den Wettbewerb für den Neubau des Zentrums für Sprache und Bewegung auf dem Campus Efeuweg gewonnen. Das entschied ein Preisgericht unter dem Vorsitz des Berliner Architekten Jost Haberland bereits am 4. Dezember vergangenen Jahres. Die Jury empfahl einstimmig, den 1. Preis zur Grundlage der weiteren Planung und Ausführung zu machen. Im September hatte das Bezirksamt Neukölln gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen den nichtoffenen Wettbewerb für den Neubau ausgelobt. Zur Teilnahme waren nach einem europaweiten Auswahlverfahren 20 Architekt/innen mit Landschaftsarchitekt/innen eingeladen. Die Preissumme beträgt 25.000,- Euro. Insgesamt soll die Bauaufgabe 1.120 m² Nutzungsfläche umfassen. Davon sind 684 m² für Musik- und Bewegungs- sowie Seminarräume und 166 m² für ein öffentliches Campuscafé vorgesehen. Die Gestaltung der rund 1.400 m² Freiflächen soll das Nutzungsangebot des Zentrums für Sprache und Bewegung im Außenraum ergänzen und einen Auftakt zur Campuspromenade des Campus Efeuweg ausbilden.

 

Das Zentrum für Sprache und Bewegung wird sich neben der schulischen Nutzung durch die Gemeinschaftsschule Campus Efeuweg auch mit Angeboten der Otto-Suhr-Volkshochschule und der Paul-Hindemith-Musikschule an die Anwohnerschaft der umliegenden Wohngebiete richten. Ein öffentliches Campuscafé im Zentrum für Sprache und Bewegung soll dessen Bedeutung für den Stadtteil noch verstärken. Das Projekt Campus Efeuweg will einen Bildungsstandort schaffen, der die ansässigen Schulstandorte mit den Angeboten sozialer Träger und schon vorhandenen Sportanlagen in einen gemeinsamen Campus einbindet. 2014 wurde dafür ein Masterplan erstellt, der das Zentrum für Sprache und Bewegung auf dem Grundstück Efeuweg 34 als ein Leuchtturmprojekt im Hinblick auf eine Verbesserung des gesamten Wohnumfeldes in der Gropiusstadt vorsieht.

 

Vom Haupteingang des Gebäudes, der laut Jury stimmig zur Ecksituation zum Vorplatz liege, gelangt der Besucher über die zentrale Campusgalerie in die einzelnen Gebäudeteile. Das Erdgeschoss sei gestaltet als  „Galerie- und Bewegungslandschaft“, die sich durch eine fließende Raum- und Erschließungsstruktur mit eingestellten Raumelementen auszeichne. Im Erdgeschoss befinde sich  das Kaffeehaus, das den Platz westlich flankiere und sowohl zum Vorplatz wie zur Schule Außenräume anbietee. Ein Café erstrecke sich mit einem Luftraum über zwei Geschosse. Vom Seminarraum im 1. Obergeschoss öffne sich ein Fenster zum Café. Im innern überzeuge laut Jury die großzügige Campusgalerie. Sie könne ohne weiteres mit dem Musikraum zusammengeschaltet werden. Im Obergeschoss befinden sich angeordnet an den Außenkanten Kursräume, was der Jury zufolge im Inneren angemessene Begegnungszonen schaffe. Außerdem biete die Dachlandschaft im Obergeschoss besondere Raumqualitäten und -erlebnisse. Dabei passe die durchgängige Materialität der Metallschindeln über Fassade und Dach die bewegte Gebäudestruktur „angenehm  ein“.  Dem Urteil der Jury zufolge sei der Siegerentwurf ein „überzeugendes Beispiel dafür, wie mit wenigen, intelligent eingesetzten Mitteln ein einprägsamer Ort geschaffen werden kann, der neben seiner eigentlichen Funktionserfüllung auch einen sozialen Mehrwert für die Stadt darstellt“. Auf diesen sozialen Mehrwert ging auch Bezirksbürgermeisterin Giffey bei der Vorstellung des Entwurfs ein. Für sie wertet dieses Zentrum für Sprache und Bewegung das  Stadtentwicklungsprojekt Campus Efeuweg auf. Das Zentrum soll von den Einrichtungen des Campus, der Gemeinschaftsschule und den Bewohnern der Gropiusstadt und Rudow genutzt werden. So entstehe hier für die Familien in der Gropiusstadt, für Menschen unterschiedlichen Alters und verschiedener Herkunft ein attraktiver Bildungs- und Begegnungsort von völlig neuer Qualität.

 

Der Neubau wird durch das Bundesbauministerium im Rahmen des Programms ‘Nationale Projekte des Städtebaus’ mit 2,7 Mio. Euro gefördert, da das Zentrum für Sprache und Bewegung als Scharnier der Bildungslandschaft zum umgebenden Quartier wirken soll und die Lebensqualität in der Großsiedlung maßgeblich erhöhen wird. Es gehört damit zu den „Nationalen Projekten des Städtebaus 2017“. Für die Baumaßnahme stehen insgesamt 5.330.000 Euro brutto zur Verfügung, den Rest der Summe   von 2,63 Mio. € begleicht der Berliner Senat.

Unter dem Vorsitz des Berliner Architekten Jost Haberland entschied das Preisgericht nach ausführlicher Diskussion wie folgt: 1. Preis  AFF Architekten, Berlin mit Stefan Bernard Landschaftsarchitekten, Berlin , 2. Preis Heydorn Eaton Architekten, Berlin mit Guba + Sgard Landschaftsarchitekten, Berlin ,3. Preis harris + kurrle architekten, Stuttgart mit bbz landschaftsarchitekten, Berlin. Eine Anerkennung ging an arch Architekten, Stuttgart mit Sima | Breer Landschaftsarchitektur, Winterthur/Schweiz sowie an Chestnutt_Niess Architekten, Berlin mit Bauer Landschaftsarchitekten, Karlsruhe

 

 

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