BAND FÜR MUT UND VERSTÄNDIGUNG 2018

09.07.2018 11:42 von Stephanus Parmann

„Ich freue mich sehr über die Auszeichnung mit dem „Band für Mut und Verständigung", welches mir am 21. Juni in der Staatskanzlei in Potsdam verliehen wurde.“ Mit dem "Band für Mut und Verständigung" werden nun schon seit 25 Jahren Initiativen und Einzelpersonen wie der Rudower Buchhändler Heinz-Jürgen Ostermann ausgezeichnet, die Zivilcourage zeigen und aktiv gegen rassistische Diskriminierung und Gewalt und für ein respektvolles und friedliches Miteinander in Berlin und Brandenburg eintreten.

Es waren die gewalttätigen Übergriffe auf Migranten in Hoyerswerda im Jahr 1991, die gesellschaftliche Kräfte in Berlin und Brandenburg auf Initiative des DGB, Landesbezirk Berlin-Brandenburg dazu bewogen hatten, ein gemeinsames Bündnis für Mut und Verständigung zu gründen. Zwischen dem 17. und 23. September 1991 gab es Massensausschreitung gegen eine Wohnstätte für rund 120 Vertragsarbeiter aus Mosambik und Vietnam, die vorwiegend für die damalige Lausitzer Braunkohle AG arbeiteten und deren Arbeitsverträge Ende 1991 ausliefen. Dutzende Neonazis griffen das Wohnhaus auch mit Molotowcocktails an, während die Polizei weitgehend tatenlos blieb und Anwohner mitunter Beifall klatschten.

Hinter der Preisverleihung des Bandes für Mut und Verständigung steht ein breites Bündnis gesellschaftlicher Kräfte. Getragen wird es von den Ländern Berlin und Brandenburg, dem DGB, den Kirchen, der Jüdischen Gemeinde, den Wohlfahrtsverbänden, dem Landessportbund bis hin zum Flüchtlingsrat. „Ich verstehe diese Auszeichnung auch als Würdigung der Arbeit der Initiative „Neuköllner Buchläden gegen Rechtspopulismus und Rassismus" und als Stärkung des Engagements in Rudow im Rahmen der Initiative „Rudow empört sich", so Ostermann. Die Preisverleihung selbst erlebte er als gelungene, „teilweise anrührende Veranstaltung“, die ein breites Bild zivilgesellschaftlichen Engagements bot. Schade sei, so Ostermann, dass das „Band für Mut und Verständigung" als Auszeichnung wenig bekannt sei, was seiner Zielsetzung widerspreche, nämlich über Beispiele der Gesellschaft Mut für zivilgesellschaftliches Engagement zu machen.

 

 

 

 

 

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