11.12.2022 16:15 von Redaktion
Mit dem Pilotprojekt soll, so Adler damals bei der Vorstellung des Projektbaus, Buchenholz zur Konstruktion des Baus eingesetzt werden. Bislang werde Buchenholz als Konstruktionsholz kaum eingesetzt. Anderseits falle mit dem Klimawandel immer mehr Buchholz in Deutschland an. Man hoffe, mit dem Projekt gute Impulse zu bekommen für einen innovativen Holzbau, so Adler damals.
Entstehen soll hier hier auf dem Grundstück an der Hermannstraße 186 auf 2245 Quadratmeter ein 3geschossiges multifunktionales Gebäude in Holzbauweise. Das begrünte Gebäude soll Raum bieten für Schulungen. Ferner soll es Ausstellungsflächen für garten- und naturpädagogische Arbeit und eine für Gäste und Nachbarn offene Cafeteria beherbergen. Künftig werden hier die Geschäftsstelle des Bundesverband Deutscher Gartenfreunde und die Schreberjugend einziehen. Für sie ist der Neubau „ein Meilenstein“. Das neue Bundeszentrum soll allerdings nicht nur ein Tagungs- und Seminarzentrum werden. Es soll ebenso ein Dokumentations- und Ausstellungshaus sein, das für alle Kleingärtnerinnen und Kleingärtner da ist, erklärte Bundesverbandspräsident Dirk Sielmann. Er betonte in seiner Rede, dass er mit dem Sitz in Neukölln“ anders in der Bundeshauptstadt wahrgenommen werden will. „Wir wollen eine noch stärkere Stimme für die Belange der Kleingärtnerinnen und Kleingärtner in der Bundeshauptstadt sein“, so Sielmann zu den anwesenden Gästen. Unter ihnen die Vorstände aller Landesverbände Deutschlands, die im Vorfeld zum Richtfest in Berlin tagten. Ebenfalls vor Ort waren Vorstandsmitglieder des Bezirksverbands Berlin Süden der Kleingärtner und die Bezirksverordneten Peter Scharmberg (SPD) und Christian Hoffmann (Grüne). Dirk Sielmann dankte insbesondere den Haushältern des Deutschen Bundestages um Uwe Schmidt (SPD) für ihren Einsatz und ihre Unterstützung für die Sache des Kleingartenwesens in Deutschland. 2018 wurde auch Neuköllns ehemaliger Bundestagsabgeordneter Dr. Fritz Felgentreu (SPD) genannt, der sich für das Projekt und den heutigen Standort in Neukölln stark gemacht hatte. Sören Bartol würdigte in seiner Rede zum Richtfest die Vorzüge und Leistungen der Kleingärtner und die Bedeutung der Kleingärten in der Stadt als grüne Lunge. Dies sei Angesichts des Ziels der Klimaneutralität, die 2040 erreicht werden soll, von Bedeutung. Kleingärten seien zudem Begegnungssorte, die bedeutend sind für den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft. Hier fänden Begegnungen von Menschen im gemeinsamen Gärtnern statt, die sich anderswo oft gar nicht treffen oder zusammenarbeiten würden. Wichtig sei auch die Bedeutung der Kleingärten für den Erhalt der Artenvielfalt, so Bartol.
Neuköllns Bürgermeister Martin Hikel unternahm einen Exkurs in die Geschichte des Deutschen Kleingartenwesens und sprach in seiner Begrüßungsrede von einer Rückkehr nach Neukölln. Hikel erinnerte an die Gründungsversammlung des ersten deutschen Dachverbandes der Kleingartenvereine, die vor etwas über 100 Jahren in Neukölln stattfand. Schon damals sei das ein großer Schritt nach vorne gewesen und deshalb sei es nur folgerichtig, dass nun das neue Bundeszentrum in Neukölln errichtet werde. Hikel kündigte an, dass es deshalb während des BDG-Verbandstages 2023 einen Empfang im Rathaus Neukölln geben werde. Zu Guter Letzt sprach der Polier Holger Götze den traditionellen Richtspruch, trank dabei einige Schlückchen Wein und zerschmetterte das Glas. Er wünschte dabei dem neuen Haus und dem Verband, der das Haus bewohnen werde, viel Erfolg und dass ein Segen auf allem liege, was hier künftig erdacht, begonnen und getan werde. Das Richtfest sei allerdings nur der Auftakt in einem Marathon wichtiger Ereignisse und Entscheidungen gewesen, die in den kommenden eineinhalb Jahren auf den BDG zukommen, so der Bundesverband. Im September 2023 soll das neue Haus fertiggestellt sein. Das sei auch der Termin für den Verbandstag. Eingeweiht werden soll mit ihm im Beisein der Schreberjugend das „Grüne Klassenzimmer“ im Außengelände des Bundeszentrums. Für 2024 sei eine Dauerausstellung im neuen Haus an Neuköllns Hermannstraße geplant. S.P.
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