Bus 171 soll in Alt-Rudow bleiben

09.11.2014 21:34 von Redaktion

SPD-Bundestagsabgeordneter Fritz Felgentreu lehnt Verlegung der Buslinie 171 ab

In einem Brief an die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat sich der Neuköllner SPD- Bundestagsabgeordnete Dr. Fritz Felgentreu in Zusammenarbeit mit der SPD Rudow für den Erhalt der Buslinie 171 durch den Ortskern Alt-Rudow stark gemacht.
 „Ich vertrete die Position der Rudowerinnen und Rudower und begrüße es, dass der Bus 171 zu einer kiezverbindenden Linie wird, wenn er nicht mehr den Flughafen ansteuert,“ so Felgentreu. Er betrachtet die Pläne zur Herausnahme des Busses aus dem Ortsteilzentrum Rudow als „eine rein ökonomisch motivierte Entscheidung ohne die nachhaltige Stadtentwicklung aus wirtschaftlicher und sozialer Perspektive zu berücksichtigen“. Felgentreu lehnt die Herausnahme des Busses 171 aus Rudow schon deshalb ab, weil „der Altersdurchschnitt der Menschen im Süden des Bezirks wesentlich höher sei als in den Nordkiezen: „Viele Menschen müssen auch in Zukunft die Ärzte und Apotheken in Rudow ansteuern“, so Felgentreu. Auf der ökonomischen Ebene sieht er, dass eine Verlegung der Buslinie auf die Neuköllner Straße negative Auswirkungen auf die inhabergeführten Geschäfte in Alt-Rudow haben wird. Diese Geschäfte aber seien „der Garant“ für das Leben im Ortsteilzentrum. „Die eingeschränkte Erreichbarkeit des Ortsteilzentrums wird auch an ihnen nicht spurlos vorbeigehen, da der Bus die Kunden nicht mehr in das Ortsteilzentrum transportieren, sondern nur noch an der Neuköllner Straße herauslassen wird“. Ein Umweg von mindestens zweimal 150 Metern mache sich – insbesondere für gehbehinderte Menschen – erheblich bemerkbar, so der Bundestagsabgeordnete Felgentreu, weshalb die Menschen sich Gedanken darüber machen werden, Kunden und Patienten in Rudow zu bleiben. Von daher und im Sinne der Rudower bat Felgentreu den zuständigen Staatssekretär Christian Gaebler um eine erneute Überprüfung der geplanten Maßnahme.

Die Antwort des Staatssekretärs fiel wenig überraschend aus. Er bleibt trotz aller Proteste bei seiner bisherigen Haltung und bevorzugt Verbesserungen für „Umsteiger“ zum Nachteil der lokalen Erschließungsfunktion des Busses. Es sei der Senatsverwaltung „wichtiger, dass die Menschen unkompliziert vom 171er in den Bus 372 oder 260 steigen können, als „dass Menschen mit einer Gehbehinderung direkt in Alt-Rudow aussteigen können, um den Arzt oder die dortigen Geschäfte aufsuchen zu können“, kritisiert die SPD-Rudow.
 Schon weil der 171er Bus in Zukunft nicht mehr zum Flughafen fahre, sondern nur noch zum Regionalbahnhof Schönefeld, überwiege auch für die Rudower SPD die „Erschließungsfunktion" gegenüber dem „Mehrwert der verbesserten Umsteigesituation" des 171ers“. Auch Nachteile für die Selbständigen und die Versorgung der Rudower im Ortsteilzentrum seien aus Stadtenwicklungs-Gesichtspunkten nicht hinnehmbar, so die rudower Sozialdemokraten. Das einzige Argument mit Bestand für die Verlegung der Buslinie sei die Problematik, dass Menschen, die in den Süden Rudows wollen, mit der neu gebündelten Bushaltestelle nur erschwert vom 171er in den 372er oder 260er umsteigen können oder sich am U-Bahnhof Rudow entscheiden müssten, welchen Ausgang sie nehmen, um beispielsweise in das „Frauenviertel“ zu kommen. Hierfür gäbe es allerdings „technische Lösungen wie DAISY (digitale Anzeigentafel, die die Abfahrtszeiten von Bussen und Bahnen anzeigt), welche den Fahrgästen bereits an den Ausgängen des U-Bahnhofs als Entscheidungshilfe dienen könnte.“ Aus all den genannten Gründen sowie der geringen Umsteigezahlen zwischen den Linien 171 und 372/260 gäbe es kein „hinreichendes Argument, um einen ganzen Ortskern aus einer zukünftigen Kiezlinie zu nehmen.“

Robert Caspari

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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