04.05.2014 21:36 von Redaktion
Es ist es jedes Jahr dasselbe Dilemma. Zuhause krähen sie, was das Zeug hält, und wenn es einmal darauf an kommt, so wie beim Hähnewettkrähen, wo der verdiente Altbürgermeister Prof. Bodo Manegold als Schirmherr des Events Pokale verteilt, verstummt manch ein Hahn vollends. Kaum ist der Wettbewerb vorüber, laufen sie zum Verdruss ihrer stolzen Halter wieder zu Hochform auf und schreien sich die Kehle so aus dem Hals, als ob der Schlachter um die Ecke käme. So jedenfalls lautet oftmals der Kommentar der Hahnhalterinnen und Hahnhalter, deren Hähne es vor lauter Trubel beim Hähnewettkrähen die Stimme verschlagen hat.
Trotz kühlen Temperaturen und bedecktem Himmel besuchten einige Hundert Menschen am heutigen Sonntagmorgen das beliebte Rudower Hähnewettkrähen, das zum 26. Mal stattgefunden hat. Veranstaltet wird es jährlich von dem Kleintierzuchtverein D 34 in Rudow auf dem Gelände der Rudower Eigenheimer in der Neuköllner Straße 297.
Ja, nicht nur Menschen sind eigenwillig, auch das liebe Federvieh hat so seine Eigenheiten. Nicht nur, dass die Hähne krähen, wann sie es für richtig halten, nein, sie sind auch noch genauso wetterfühlig wie Menschen. So sieht es jedenfalls aus, wenn wir auf das diesjährige Ergebnis blicken. Der Siegerhahn von Irene Müller brachte es auf gerade mal 60 Kikerikis. Der Hahn der Familie Wenk kam mit 54 Krählauten auf Platz 2, und Platz 3 ging an Achim Gleich, dessen Hahn sich bemüßigte, 46 Mal seine Stimme gegen die Kälte zu erheben. Dabei muss man wissen, dass es die Siegerhähne sonst auf etwa 90 bis 120 Kikerikis bringen, vorausgesetzt die Sonne scheint und es riecht nach Frühling. Aber wie dem auch sei: Beim Hähnewettkrähen nehmen es die Halter mit Humor. Schließlich geht es hier um die Geselligkeit und das gemütliche Beieinandersein im Garten, wo die Grillmeister für Bratwurst und Steaks sorgen, es im Ausschank auch ein gut gekühltes Blondes gibt und die netten Damen des Kleintierzuchtvereins zum Nachtisch leckere selbstgebackene Kuchen und herrlichen Kaffee servieren. Bei so viel Gemütlichkeit im schönen Garten der Eigenheimer ist es kein Wunder, dass regelmäßig jede Menge Politiker vorbeischauen. So sahen wir diesmal vor Ort mit Martin Hikel den Vorsitzenden der SPD Rudow und mit Markus Oegel den Vorsitzenden der CDU Rudow. Wie immer war auch Peter Scharmberg, Hahnhalter und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD Fraktion Neukölln vor Ort und Eva Maria-Schoenthal von der Rudower SPD schaute diesmal rein. Tja, an den Stimmen der Hähne kommt auch die Politik nicht vorbei! Und schließlich fiebern alle mit den Kindern mit, wenn die Wahl des schönsten Hauskaninchens ansteht. Das wird von allen Besuchern nach Augenmaß gewählt. Diesmal, und das ist etwas ganz Besonderes, hat das Kaninchen Kim von der sympathischen Esther Schwäbl gewonnen. Das Mädchen hat das einst ausgesetzte Kaninchen so liebevoll und artgerecht gepflegt, dass die Besucher seinem Anblick nicht widerstehen konnten. Phantastische Leistung meinen auch wir: „Bravo Esther!“
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