6293 Euro Spenden für Rudower Hospizzentrum

14.12.2015 08:12 von Stephanus Parmann

Im Orchideenweg 77 soll ein neues Hospizzentrum entstehen

…und die Welt steht still… Letzte Lieder und Geschichten von Menschen im Hospiz“ ist ein außergewöhnliches Benefiz-Projekt zwischen Dokumentation, Kunst, Theater und Musik, das am 21. November zugunsten eines neuen Hospizzentrum in Rudow veranstaltet wurde. Das Publikum in Berlins St. Marienkirche zeigte sich tief bewegt von den Liedern des Abends, die so unterschiedlich waren wie die Menschen, die sie sich wünschten. Sie reichten von Grönemeyer und Johnny Cash über Paul Gerhardt und Whitney Houston bis hin zu Monteverdi und David Bowie. Volkslied stand neben Popsong, Streichquartett neben Schlagzeug. Unter den Künstlern befanden sich unter anderem Musikerinnen der Deutschen Oper, das Marien Vokalensemble, die Mädchenband Ason, die Countryband Men In Black, die Chansonsängerin Vivian Kanner und der Akkordeonist Maxim Shagaev. Und so wollte der Beifall für das Musikensemble und die Sprecher Hansi Jochmann und Christoph Maria Herbst fast kein Ende finden. Nicht wenige Gäste sagten beim Gehen, sie seien von dieser Veranstaltung beschenkt worden und hätten so etwas Schönes nie zuvor erlebt. Die „Letzten Lieder“ werden bei vielen noch lange nachklingen. Unter der Schirmherrschaft der Bezirksbürgermeisterin Neuköllns, Dr. Franziska Giffey, wurde am Konzertabend in der St. Marienkirche um Spenden gebeten. So kamen 6293 Euro am Abend zusammen. Die Spenden fließen zu 100 Prozent in den Aufbau eines ambulanten Hospizzentrums der Ricam Hospiz Stiftung, dessen Kosten sich auf schätzungsweise 2, 5 Mio. Euro belaufen. Es soll schwerkranken Menschen tagsüber oder auch nachts ein- bis mehrmals wöchentlich offen stehen. Die „Letzten Lieder“ wurden durch die Unterstützung zahlreicher, meist Berliner Unternehmen, der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, des Neuköllner Gesundheitsstadtrats Falko Liecke, der am Abend als stellvertretender Bürgermeister Frau Dr. Giffey vertrat und den Abend eröffnete, sowie des Bezirksamtes Neukölln und aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin sowie des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Landesverband Berlin ermöglicht. Das Hospizzentrum soll ein Ort sein, der allen Menschen hilft, die sich nicht im Endstadium einer Erkrankung befinden, erklärt Ricam Gründerin Dorothea Becker. Das sind Menschen, deren Erkrankung, gleich welcher Art, die Lebenszeit deutlich begrenzt und die sich in physischer, seelischer, sozialer oder spiritueller Not befinden. Insbesondere für jüngere Patienten, deren Angehörige im Arbeitsprozess stehen oder in deren Familien Kinder zu versorgen sind, sei hier Platz. Natürlich werden auch Single-Patienten aufgenommen. Im Vordergrund des Projekts stehen die Entlastung der Betroffenen und deren engeren Familienangehörigen und die Teilhabe am Leben, so Becker. Das Zentrum werde darüber hinaus auch ein Angebot für Angehörige und Trauernde sein. „Unser palliativer Hilfsdienst d.E.L.P.H.i.N. wird dort seine neuen Räume beziehen und Anlaufstelle sein für Beratung und Begleitung in einer existenziell bedrohlichen Lebensphase.“

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