Liebe auf den ersten Biss

28.05.2016 05:48 von Stephanus Parmann

Auf dem Rudower Markt gibt es allerlei Kostbarkeiten zu entdecken

Ingo und Aidan lieben den hausgemachten Ketchup, Foto: S. Parmann

„Schauen Sie sich die Radieschen an, ist das nicht ein herrliches Rot?“, fragt Frau Gückel und schwärmt regelrecht von den regionalen Produkten, die Martina Schiemenz seit drei Jahren erfolgreich auf dem Rudower Markt an ihrem Stand anbietet. Neben Obst und Gemüse aus Eigenanbau hat Frau Schiemenz ein sicheres Händchen für echte Delikatessen aus dem Spreewald. Die Eheleute Martina und René Schiemenz bewirtschaften mit Hilfe ihrer Kinder einen 170 ha großen Landwirtschaftsbetrieb im Spreewald, der so seine Besonderheiten hat. Eine davon ist der Grundsatz der Familie, stets frische und naturbelassene Produkte für ihre Kunden auf den Märkten in Storkow und Rudow mitzubringen. So wird stets am Vortag geerntet, was morgens auf den Markt kommt. Und das sind je nach Saison unter anderem herrlich knackiger Salat, tiefrote Radieschen, Zwiebeln, Sellerie, Porree, Kürbis, Gurken, saftige Tomaten und frische Kräuter wie aromatische Petersilie. Auch allerlei saisonales Obst gibt es hier, so beispielsweise Äpfel und Rhabarber, Birnen, Kirschen, Pfirsiche, Erdbeeren, Tafeltrauben, Himbeeren und Johannisbeeren. Bei alledem wird im Gemüse & Obstanbau nur organischer Dünger verwendet. Alles andere ist tabu. Besser geht’s nicht, und die vielen Stammkunden danken es. So auch Ingo und Aidan aus Alt-Rudow: Sie schwören auf den Tomatenketchup von Schiemenz, „weil er besonders fruchtig ist“, sagen sie. Wir kommen einmal die Woche und holen uns unseren Ketchup, das ist schon Ritual“. Eine große Nachfrage gibt es auch bei den Eiern und dem selbstgemachten Eierlikör. „Den müssen Sie probieren“, der ist sehr lecker und schmeckt natürlich,“ schwärmt eine Kundin. Ja, die Eier für den Likör stammen von glücklichen Hühnern, denn die bis zu 1000 Hennen leben frei und in mobilen Ställen. Die Vorteile: Die Hühner sind dauerhaft an der frischen Luft, was gleichermaßen die Natur  und ihr Immunsystem stärkt.  Und die Natur wird geschont, weil die Grasweide nicht kahl gefressen wird. Außerdem können die Hühner ihrem Scharrtrieb nachgehen, nach Lust und Laune picken, ihr Gefieder pflegen sowie Sonne und Licht genießen.

„Hier wird der Kunde wie ein König behandelt, urteilt Frau Stolterfoth über den Service bei  Schiemenz. „Wenn ich mittwochs bestelle, bekomme ich Samstags, egal wann ich komme, meine Lieferung“. Heute hat Martina Schiemenz  unter anderem Salat für sie zurückgelegt. Auf Vorbestellung gibt es sogar Masthähnchen, Kaninchen, Gänse, Suppenhühner oder Enten, ergänzt Frau Schiemenz und greift mit der Zange in die mit Spreewaldgurken gefüllten Eimern. Hier zeigt sich eine weitere Besonderheit der Familie Schiemenz: Sie lieben gutes Essen und verstehen es, das Beste aus dem Spreewald für ihre Kunden mitzubringen. Für Frau Liepholz ist es der Honig,  für andere  sind es die  sauren Gurken des mehr als 100 jährigen Familienbetriebs Hentschels. „Die schmecken wie einst bei meiner Großmutter aus Köpenick, ist Arno Wlekinski überzeugt. Die Großmutter habe noch die Gurken selbst eingelegt, erzählt er. Wir empfehlen auch die Fruchtsäfte und haben uns vorbeugend gegen Erkältung einen Holundersaft von Hentschels mit nach Hause genommen. Außerdem überzeugt hat uns die hausgemachte „Wildschweinsalami mit etwas Hausschwein“  –  die schmeckt umwerfend gut, einfach Spitzenklasse!

Stephanus Parmann

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