Noch heute: Rudower Kunsthandwerkermarkt

19.11.2017 08:50 von Stephanus Parmann

Auch der diesjährige Kunsthandwerkermarkt in der Alten Dorfschule Rudow hat wieder jede Menge Überraschungen zu bieten. Zum ersten Mal mit dabei ist die Berliner Keramikwerkstatt Cerafine. Die 1962 in Hennigsdorf in Brandenburg geborene Künstlerin Regine Hanisch hat sie gegründet.  Sie arbeitet als Lehrerin in Berlin und hat sich vor 14 Jahren eine eigene Keramikwerkstatt in ihrem Wohnhaus eingerichtet.

Mein Vorteil besteht darin, meinen Lebensunterhalt nicht mit der Keramik verdienen zu müssen. Ich kann deshalb viel Mühe für die Gestaltung von Einzelstücken aufwenden“, sagt sie. Dass in den Stücken sehr viel kreative Arbeit steckt, sieht der Kenner den Arbeiten auf den ersten Blick an. Sie machen dem Begriff Kunst-Handwerk alle Ehre, denn hier fehlt nichts, was Kunst originär auszeichnet: Die Ideen werden mit hoher handwerklicher Fertigkeit und mit Emotionalität praktisch umgesetzt. Hanisch lässt sich aber auch von hochrangigen Künstlern inspirieren und greift Stile aus der Modernen Kunst auf. So erinnern einige Motive bemalter Dosen an den in Barcelona geborenen Maler Joan Miró (1893-1983), andere wiederum an den Begründer der abstrakten Malerei, Wassily Kandinsky (1866-1944).

Hanisch hat aber durchaus ihren eigenen Stil und lässt sich nicht in die Schublade einer Kopiererin stecken. Nehmen wir beispielsweise ihre Tierfiguren. Hier beweist sie sich mit der Figur eines glücklich vor sich hin träumenden Schafes als Humoristin. Satirisch wird es gar, wenn uns ein fetter Haase mürrisch anblickt, wohl weil er ahnt, was die Menschen mit ihm vorhaben.

Beachtlich ist Hanischs gestalterischer Sinn. „Der Kugelform – dem Symbol für Harmonie, Reichtum und Glück – gilt meine ganz besondere Vorliebe“, sagt sie. „Ich stelle sie in verschiedenen Größen als Schmuckelement für Haus und Garten, stehend oder hängend als Beleuchtungskörper, als Vase oder Pflanzgefäß und sehr gern auch als Deckeldose her“. So formt sie etwa Kugeln, die Tausend Augen zu haben scheinen, Kugeln mit Häusern, die an Arbeiten von Lyonel Feininger erinnern. Aber auch Schmuck fertigt sie, der durchaus erotisch wirkt. Die Dinge, die Harnisch aus Keramik hervorzaubert, machen uns klar, dass sie mehr sind, als sie auf Anhieb scheinen. Genau dies macht die Arbeiten der Künstlerin so spannend. Wie und mit welchen verschieden Techniken sie arbeitet, verrät sie sicher all jenen, die sie auf dem Kunsthanderwerkmarkt in Rudow besuchen.

Neben Arbeiten von Hanisch ist auch diesmal wieder Barbara Deike aus Rudow mit von der Partie. Die Tochter einer Schneiderin liebt schöne Stoffe, experimentiert gerne mit den verschiedensten Textiltechniken und pflegt eine Vorliebe für feine Textilien und dünne Fäden.

Einen Blick werfen sollten Besucher auch schön gestalteten und wohl duftenden Seifen des  Fördervereins der Gartenarbeitsschule Heyn oder auf die gezeigten Tiffany-Arbeiten.

Ob Arbeiten mit Stoffen, mit Keramik, Filz, Holz oder mit Glas, auf das sich die Tiffany-Gruppe der Alten Dorfschule bestens versteht – was auf dem Rudower Kunsthandwerkermarkt zu sehen ist, genügt, was die Qualität der präsentierten Arbeiten betrifft, höchsten Ansprüchen.

Stephanus Parmann

 

 

Kunsthandwerksmarkt

Alte Dorfschule Rudow, Alt Rudow 60

 

 

So. 19. November, 10 – 18 Uhr


Der Traditionsmarkt in wieder viele Überraschungen in allen Räumen bereit. In der Cafeteria  gibt es wieder die bekannte Bilderbörse der Ateliergemeinschaft und natürlich das leckere Kuchenbüfett mit selbstgebackenen Köstlichkeiten und frischen Salaten.

 

 

 

 

 

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