Rudow liest 2020 mit 17 Lesungen

12.02.2020 22:13 von Stephanus Parmann

Rudow heißt alle Lesebegeisterten zur 9. Ausgabe von Rudow liest willkommen. Das Lesefest findet vom 6.- 8. März statt und hat jede Menge Leckerbissen zu bieten. 17 Lesungen bei freiem Eintritt an drei Tagen und nur eine Woche vor der Leipziger Buchmesse - die neunte Ausgabe von Rudow liest beginnt schon mal mit einem neuen Teilnehmer-Rekord. Ein deutliches Zeichen dafür, dass sich das Konzept des Lesefestivals bewährt hat. Gelesen wird an gewöhnlichen und ungewöhnlichen Leseorten. So auf dem Rudower Wochenmarkt, in der Kloster Apotheke, der Boutique BINES  sowie bei den Hörakustikern GanzOhr und Fleming & Klingbeil. Auch das Tui-Reisecenter in Alt-Rudow 25a ist wieder mit an Bord. Zum ersten Mal mit dabei sind die Schliemann-Grundschule und die Dreieinigkeitskirche. Neben spannenden Krimis und Romanen, gibt es wieder Reise- und Sachliteratur, Satire sowie gesellschaftskritische Literatur zu genießen. Literatur renommierter Verlage wie Rowohlt, Luchterhand, Du Mont, Goldmann und Hanser kommt in Rudow zum Zuge. Die Idee zu Rudow liest hatte der Rudower Buchhändler Heinz-Jürgen Ostermann, gekrönt wird der Lesereigen Jahr für Jahr mit einer von der Aktionsgemeinschaft Rudow gesponserten Starlesung. Diesmal kommt Eugen Ruge, der den renommierten Deutschen Buchpreis 2011 für sein Buch „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ erhielt. Der Deutsche Buchpreis wird alljährlich vor der Frankfurter Buchmesse von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben. Ruge liest in Rudow aus seinem Buch „Metropol“.

Eröffnet wird Rudow Liest 2020 traditionell in der Stadtteilbibliothek Rudow in der Clay-Schule am Bildhauerweg von Neuköllns Kulturstadträtin Karin Korte (SPD). Nach der offiziellen Begrüßung der Besucher führt der Schriftsteller und Lesebühnenautor Ahne „Zwiegespräche mit Gott“ im Berliner Dialekt. In seinem fünften Buch aus der Reihe mit dem Titel „Unter der Fuchtel der Zeit“ geht es um so bewegende Themen wie die Mee-Too-Debatte, die Klimakatastrophe, 60 Jahre Dosenravioli und natürlich Donald Trump. Ahne ist überzeugter Agnostiker, also einer, der weiß, dass die Existenz Gottes nicht rational zu klären ist. Was kann also für einen wie Ahne, der die Göttlichkeit Gottes in Frage stellt, besser sein, als mit Gott darüber zu reden. Schließlich wohnt Gott in Berlin in der Choriner Straße. Da bietet es sich geradezu an, mal Gott zu fragen, wo er war, als der Zweite Weltkrieg tobte, übrigens ein Lieblingsthema von Ahne. Aber auch darauf hat Gott eine Antwort: er hielt ein Nickerchen. Wie dürfen gespannt sein, welche Antworten Gott auf Fragen zu Trump, das schlechte Klima und die Ravioli hat. Und welche Fragen Gott an Ahne stellt. Toll dass Ahne uns teilnehmen lässt an seinen Zwiegesprächen, denn wer wünscht sich nicht Antworten von Gott auf drängende Fragen der Zeit. Sicher nicht nur die Hörer von Radio EINS, die Ahne regelmäßig an den Zwiegesprächen teilhaben ließ.  

Der Höhepunkt am Samstag ist die von der AG Rudow gesponserte Lesung mit Eugen Ruge, der sein neues Buch „Metropol“ im Gemeindezentrum der Evangelischen Kirchengemeinde vorstellt. Es spielt in den bewegten 30er Jahren und ist biografisch angelegt. Moskau, 1936. Ruges Großmutter, die deutsche Kommunistin Charlotte, ist verfolgt von den Nazis gerade „noch in die Sowjetunion entkommen. Sie ist Mitarbeiterin des Nachrichtendienstes der Komintern, wo Kommunisten aller Länder beschäftigt sind. Umso schwerer wiegt, dass unter den „Volksfeinden", denen gerade in Moskau der Prozess gemacht wird, einer ist, den Lotte besser kennt, als ihr lieb sein kann. Festgesetzt im Hotel Metropol wartet sie 477 zermürbende Tage auf ihre eigene Verhaftung. Ruge macht literarisch deutlich, was der Mensch alles zu glauben imstande ist.
Das Programm ist wieder bunt und vielfältig: Jeder kann etwas für sich entdecken : Vom Krimi über die Satire, dem historischen Roman bis hin zu Sach- und Kinderliteratur ist ein großes Spektrum dessen vertreten, was Literatur zu bieten hat. Für  Kinder gibt es zwei wundervolle Lesungen. Am Samstag liest um 15.00 Uhr Katja Ludwig in der Schliemann-Grundschule aus „Das Mauerschweinchen“, einem Wendebuch., das eine schöne Mauergeschichte für Kinder bereithält, ein wahres Märchen. Und am Sonntasg um 15.30 Uhr lesen Lisa Maria Dickreiter & Winfried Oelsner aus ihrer erfolgreichen Kinderbuchserie Max und die Wilde 7, ein echtes Highlight. Diesmal geht es um die Drachenbande, die den Kater Motzkopf entführt hat. Ein neuer kniffeliger Fall für die schrumpeligsten und coolsten Meisterdetektive der Welt!

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen von Rudow liest ist kostenfrei; zum Großteil müssen sich die Besucher jedoch vorher anmelden, nämlich genau dort, wo sie im Programm eine Telefonnummer finden. Auch die Teilnahme an der Lesung mit Eugen Ruge ist frei, allerdings nur möglich mit den kostenlosen Eintrittskarten, welche Interessenten in den Rudower Fachgeschäften TUI-Reisecenter, LEPORELLO und Ganz Ohr (siehe PDF untenim zweiseitigen Flyer, Adressen im Programmteil) erhalten.

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