Schulbescheide in einfacher Sprache

08.07.2024 09:36 von Redaktion

Abb.: (c) Grund-Bildungs-Zentrum Berlin

Amtliche Schreiben wie etwa Schulbescheide, sind nicht immer leicht zu verstehen, gerade für Menschen, die nur wenig lesen und schreiben können oder über geringe Deutschkenntnisse verfügen. In Berlin gibt es schätzungsweise 320.000 Menschen im Alter von 18 bis 64 Jahren, die Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben haben. Dies entspricht etwa 14% der erwachsenen Bevölkerung. Diese Menschen haben oft Probleme, komplexe amtliche Schreiben zu verstehen. Um hier Chancengleichheit zu wahren und um Missverständnisse zu verhindern, die für diese Menschen zu erheblichen Nachteilen führen können, sind amtliche Schreiben in verständlicher beziehungsweise einfacher Sprache wichtig. Sie stärken außerdem die soziale Inklusion und das Vertrauen in öffentliche Einrichtungen. Um Chancengleichheit für die Bildungswege von Kindern zu verbessern, werden in Neukölln Schulbescheide in einfacher Sprache verfasst. Schließlich können Missverständnisse bei Schulbehörden dazu führen, dass Eltern wichtige Fristen verpassen oder notwendige Schritte nicht einleiten, was den Bildungsweg ihrer Kinder negativ beeinflussen kann.

Die Initiative für Schulbescheide in einfacher Sprache kam von der Schülerhilfe Maja, der Koordinierungsstelle des Bildungsverbunds Schillerkiez und des Alphabündnisses. Auslöser für die Initiative waren die praktischen Erfahrungen aus der Elternberatung zum Thema Übergang in die Oberschule sowie das Wissen um geringe Literalität in Teilen der Berliner Einwohnerschaft. Karin Korte, Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur und Sport hat das Anliegen der engagierten Bürgerinnen aufgegriffen und eine Arbeitsgruppe gebildet, die die Schulbescheide neu formulierte. Diese wurden in diesem Juni erstmals in einfacher Sprache verschickt. „Die Schulbescheide in einfacher Sprache sind ein wichtiger Schritt hin zu mehr Barrierefreiheit und Beteiligung in der Kommunikation. Sie stellen sicher, dass alle Eltern die wichtigen Informationen zur Schulplatzvergabe verstehen können und entsprechend handeln“, so Korte. Sie freue sich sehr, dass diese positive Veränderung durch gemeinsames Engagement und konstruktive Zusammenarbeit mit dem
Schul- und Sportamt erreicht werden konnte.“



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