Trödelbasar und Adventszeit rund um Rudows Dorfkirche

14.11.2021 09:29 von Stephanus Parmann

Coronabedingt setzen sich gewohnte Abläufe neu und anders zusammen. So auch in der Evangelischen Kirchengemeinde in Rudow. Statt den 1. Adventssonntag „full house" zu begehen, gibt es in diesem Jahr ein verändertes, sich über vier Wochen ziehendes Programm, zu dem die Gemeinde alle Interessierten herzlich einlädt. 

Erstmals wird es am 20. November in der Zeit von 10.00 -16.00 Uhr einen separaten großen Bücher- und Trödelbasar geben. Natürlich unter Einhaltung der geltenden Coronaregeln mit der 3G Regel „geimpft, genesen, getestet“. Das gesamte Gemeindezentrum und auch der Kirchgarten werden genutzt. Der Eingang erfolgt über die Prierosser Strasse 70. Spenden dazu können bis zum 16. November ebendort abgegeben werden, allerdings nur wirklich verkaufswürdige Gegenstände, außer Kleidung.

Um die Adventszeit wird es besinnlich: Der bereits im zweiten Jahr adventlich geschmückte Kirchgarten lädt ab dem 28. November täglich zum Begehen und Verweilen ein. An jedem Adventssonntag wird es einen Gottesdienst in der Kirche geben - immer um 14.00 Uhr statt 9.30 Uhr. Am 1. Adventsonntag (28.11.) gibt es im Anschluss daran für alle Generationen schöne Angebote. Am 2. Advent, dem 5. Dezember, steht ein Programm für Familien und Kinder im Zentrum, der 3. und 4. Advent (Sonntag, der 12. und 19. Dezember) wird mit besinnlicher Chormusik zu 16.30 Uhr gestaltet – alles rund um die Dorfkirche und unter geltenden 3G Coronaregeln. Immer mittwochs um 18.30 Uhr findet wieder das gemeinsame Adventsliedersingen im Adventsgarten am Feuerkorb statt.

Warum feiern Christen die Adventszeit?

Das Wort Advent kommt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt „Ankunft". Das hat für die Christen eine doppelte Bedeutung. Zum einen wird an die erste Ankunft von Jesus erinnert - also an seine Geburt zu Weihnachten, auf die der Advent vorbereitet. Die Sonntage im Advent stehen allerdings auch für das Warten darauf, dass Jesus am Ende der Zeiten zum Jüngsten Gericht wiederkehrt. In der Adventszeit steht auch das Erinnern an das christliche Gebot der Nächstenliebe und das Praktizieren der Nächstenliebe im Mittelpunkt. So unterstützt die Evangelische Kirchengemeinde  mit allen Spendenerlösen, auch aus dem Bücher- und Trödelbasar, die großartige gemeinnützige Arbeit des Kinderhospiz Sonnenhof der Björn Schulz Stiftung in Berlin und die Flüchtlingsarbeit des evangelischen Kirchenkreises Neukölln. 

 

Das Kinderhospiz Sonnenhof widmet seine Arbeit Kindern und Jugendlichen mit lebensverkürzenden Erkrankungen. In Deutschland leben zurzeit rund 50.000 Kinder und Jugendliche mit lebensverkürzenden Erkrankungen. So ist es verständlich, dass die Mehrheit dieser Kinder und ihre Familien sich nichts Sehnlicheres wünschen, als so viel wie möglich der verbleibenden Lebenszeit in einer häuslichen Umgebung zu verbringen statt in einer Klinik. Im Gegensatz zur Hospizarbeit, die ihre Gäste nur in der letzten Lebensphase begleiten, unterstützt die Kinderhospizarbeit von daher die gesamte Familie ab Diagnosestellung des lebensverkürzend erkrankten Kindes, über den Krankheitsverlauf und über den Tod des Kindes hinaus. Kinder, die vom Hospiz Sonnenhof betreut werden, sind oft erblich bedingt erkrankt, leiden an Stoffwechselerkrankungen oder genetischen Fehlbildungen, haben schwere Hirnschädigungen oder sind an Krebs erkrankt. Ziel des Hospizes ist es nun, Familien nach Möglichkeit umfassend zu entlasten. Bei all dem steht das Expertenwissen der Familienangehörigen stets als Wegweiser im Mittelpunkt des Handelns. Um diese Arbeit zu gewährleisten, ist das Hospiz Sonnenhof auf Spenden angewiesen. Hinzu kommt, dass coronabedingt einerseits Spenden weggebrochen sind, weil Benefizveranstaltungen nicht stattfinden konnten, andererseits aber die Kosten gestiegen sind. „Allein für Schutzkleidung und Desinfektionsmittel für die Arbeit zu Hause in den 600 Familien und im Sonnenhof - Hospiz für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, haben wir Mehrkosten von geschätzt 15.000 Euro im Monat“, heißt es von seiten des Hospizes.

Die Flüchtlingsarbeit im Kirchenkreis Neukölln

Der Evangelische Kirchenkreis Neukölln engagiert sich für eine demokratische Gesellschaft, die frei von Rechtsextremismus und Rassismus ist. Denn das ist weder mit dem christlichen Glauben noch mit einem demokratischen Selbstverständnis vereinbar. Auf dem Fundament des christlichen Glaubens setzt sich der Kirchenkreis für Respekt und Menschenwürde ein und befürwortet deshalb die Aufnahme von Geflüchteten. „Menschen, die vor Gewalt und Verfolgung geflohen sind, benötigen unsere Solidarität“, sagt Dr. Christian Nottmeier, Superintendent des Ev. Kirchenkreises Neukölln. „Sie sollen bei uns Schutz und eine menschenwürdige Lebensperspektive finden.“

Zur Arbeit mit Geflüchteten gehört die Hilfe für Menschen, die ankommen. Sehr wichtig ist deren Unterstützung auf der Suche nach einer Unterkunft nach dem Heimaufenthalt. Dafür hat der evangelische Kirchenkreis die Arbeitsgemeinschaft Wohnen zusammen mit der AG Wohnen und dem Bezirksamt ins Leben gerufen. Diese unterstützt geflüchtete Menschen und insbesondere interessierte Bürgerinnen und Bürger, die Wohnraum zur Verfügung stellen, beim Prozess der Vermietung. Darüber hinaus wird der Kontakt mit Mietenden und Vermietenden gehalten. Geflüchtete werden ferner unterstützt bei der Anmeldung für Strom und weitere wichtige für Fragen. Ferner unterstützen Flüchtlingspaten nach Zeit, Lust und Bedarf einen geflüchteten Menschen oder eine geflüchtete Familie beim Einleben in Berlin. Sie sprechen mit ihnen Deutsch, erklären ihnen Briefe, zeigen ihnen Berlin, leisten Wohnungssuche, Hausaufgabenhilfe oder kochen zusammen, um nur einige der Aktivitäten zu nennen.

All die Spendenerlöse, die in der Zeit des Advents rund um die Rudower Dorfkirche zusammenkommen, tragen also dazu bei, Menschen, die unsere Solidarität und Hilfe dringend brauchen, zu unterstützen. Eine gute Möglichkeit, mitten in Rudow die Suche nach adventlicher Besinnlichkeit mit Nächstenliebe in Einklang zu bringen! S.P.

Interesse an der Unterstützung von Geflüchteten?

Claudia Eichhorst und Mounaim Katir sind Beauftragte für die Flüchtlingsarbeit in den Ev. Kirchenkreisen Neukölln und Tempelhof-Schöneberg. Sie vermitteln passgenau Flüchtlingspaten und unterstützen sie beim Prozess der Vermietung von  Wohnraum an Geflüchtete. Haus der Begegnung, Morusstraße 18A, 12053 Berlin, Tel.: 030 68247736, c.eichhorst@diakoniewerk-simeon.de oder

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