TSV Rudow Berlin verliert erneut Nervenspiel

12.11.2012 17:29 von Redaktion

Auch am 6. Spieltag der 2. Bundesliga Nord konnten die Damen des TSV Rudow Berlin ein enges Spiel nicht für sich entscheiden und mussten sich nach 122 Minuten Spielzeit vor 121 Zuschauern in der Sporthalle Parchimer Allee den Gästen der DSHS SnowTrex Köln im Tiebreak mit 2:3 (17:25, 21:25, 25:23, 25:17, sowie 6:15) geschlagen geben.

Im ersten Satz entwickelte sich bis zum Stand von 11:11 ein enges Spiel, wobei die Punkte meist aus Fehlern des Gegners resultierten. Die Gäste aus Köln wurden sicherer und konnten ihr Angriffspiel stabilisieren. Insbesondere Silke Schrieverhoff und Marina Wagner stellten den Berliner Block vor immer größere Probleme. Folgerichtig zogen die  Kölner Spielerinnen um Trainer Jimmy Czimek über 17:11 davon und gewannen den 1. Satz nach 22 Minuten mit 25:17.

Im zweiten Satz erspielten sich die  Gäste aus Köln bis zur ersten technischen Auszeit einen Vier -Punkte-Vorsprung. Der TSV Rudow Berlin agierte nun sowohl im Angriff als auch in der Abwehr konzentrierter. Es entwickelte sich ein packendes Spiel, in dem beide Mannschaften mehr und mehr durch ihre Angriff-Aktionen zu Punkten kamen. Leider gelang es den Damen um Trainer Jürgen Schier nicht, den Vorsprung der Gäste zu verkleinern. Über 10:14 und 16:20 ging auch dieser Satz nach 25 Minuten mit 21:25 aus Berliner Sicht verloren.

Dachte man nun, es käme zu einer schnellen Entscheidung im 3. Satz, so wurden alle Zuschauer eines Besseren belehrt. Der TSV Rudow Berlin konnte sich noch einmal merklich steigern. Durch starke Aufgaben wurden die Gegner von Beginn an unter Druck gesetzt, und damit ihr starkes Angriffspiel eingeschränkt. Am Netz wurden die Kölner Angriffsbemühungen durch gute Blockarbeit gestoppt, durch variables Zuspiel kamen die Berliner Angreiferinnen ein um das andere Mal erfolgreich zum Zuge. Schnell hatte sich der TSV Rudow Berlin mit 5 Punkten (10:5) abgesetzt und gab diese Führung bis zum 25:23 Satzgewinn nicht mehr ab.

Von dieser Energieleistung der Berlinerinnen waren die DSHS SnowTrex Spielerinnen sichtlich beeindruckt. Dies zeigte sich im vierten Satz sehr deutlich. Während auf Berliner Seite der Druck hoch gehalten werden konnte, waren die Kölnerinnen nicht mehr in der Lage, dem hohen Tempo des TSV Rudow Berlin zu folgen. Während die Spielerinnen von Jürgen Schier in allen Mannschaftsteilen weiter auf hohem Niveau agierten, zeigten sich auf Kölner Seite sowohl im Angriff als auch in der Abwehr immer mehr Unkonzentriertheiten. Insbesondere ab der zweiten technischen Auszeit (16:14) hatten die Kölnerinnen dem druckvollen Spiel des TSV Rudow Berlin nichts mehr entgegen zu setzen. Am Ende hieß es nach 24 Minuten 25:17 für die Berlinerinnen. Der 2:2 Satzausgleich war erreicht, der Tiebreak sollte das Spiel entscheiden.

Die Gäste vom Rhein starteten wie entfesselt in diesen entscheidenden 5. Satz. Voll konzentriert und fest entschlossen, dieses Spiel nicht hergeben zu wollen, erspielte sich die Mannschaft von Jimmy Czimek schnell über 5:1 und 8:4 einen Vorsprung. Sichtlich überrascht von der Energieleistung der Kölnerinnen, fanden die Spielerinnen des TSV Rudow Berlin diesmal keine Mittel gegen das energische Spiel ihrer Kontrahenten. Alles, was in den Sätzen 3 und 4 noch gut funktionierte, konnte nicht mehr abgerufen werden. Punkt um Punkt zogen die Damen der DSHS SnowTrex Köln davon, um nach 12 Minuten diesen 5. Satz mit 15:6 und damit das Spiel mit 3:2 zu gewinnen.

Trainer Jürgen Schier zum Spiel: „Ich finde, dass wir mit Ausnahme des ersten Satzes, ein gutes Spiel gesehen haben, leider wieder mit dem schlechteren Ende für uns. Weil das Spiel zwei komplett unterschiedliche „Halbzeiten" hatte, wurde es folgerichtig im Tiebreak entschieden. Und da konnte dann Köln seine Block- und Angriffsqualitäten besser ausspielen als wir. Dort haben wir es am Anfang mit der besseren Rotationsposition auch aufgrund zweier verschlagener Aufgaben versäumt, uns einen Vorteil zu erspielen und sind dann aus der unterlegenen Position nicht mehr herausgekommen. Aber wie gesagt, unsere Spielqualität hat mir gefallen.“

Ingke Weimert: „Köln war ein sehr souveräner und selbstbewusster Gegner. Die rheinische Mannschaft hat einen starken, konzentrierten Block und eine Abwehr dahinter, die aufmerksam und schnell agierte, sodass sie auch immer wieder aus der Abwehrsituation einen guten Angriff platzieren konnten. Ab dem zweiten Satz fanden wir in den richtigen Blockrhythmus, und das war eine erfolgreiche Waffe. Ab dem Zeitpunkt haben wir auch mehr Druck mit unserem Aufschlag machen können, ebenfalls ein gutes Rezept. Unter Druck stieg dann auch die Fehlerquote der Kölner Angreiferinnen und Satz drei und vier waren unser. Dennoch, im fünften Satz hielten wir die Dosis leider nicht aufrecht, während der Kampfgeist der Kölnerinnen kein bisschen nachließ. So spielten sie sich wieder sehr konzentriert und erfolgreich zum Sieg. Habe ich schon erwähnt, dass ich fünfte Sätze blöd finde. Mir gefielen neben allen meinen Mitspielerinnen insbesondere Alina und Jenny gut, beide waren voll im Spiel und souverän sicher!"

Carina Maas: „Nachdem wir immer weiter ins Spiel gekommen waren und den gegnerischen Angriff in den Griff bekamen, konnten wir den dritten Satz für uns entscheiden. Auch den vierten Satz gewannen wir durch eine konzentrierte Mannschaftsleistung. Im entscheidenden fünften Satz gelang es uns leider nicht mehr, an die Leistung aus den Sätzen zuvor anzuschließen und mussten uns somit doch recht deutlich geschlagen geben."

Am sechsten Spieltag konnten die Damen des TSV Rudow Berlin leider zum wiederholten Male ein enges, nerven aufreibendes Spiel nicht für sich entscheiden. In der Tabelle bleibt der TSV Rudow mit 2:8 Punkten und 9:13 Sätzen auf Platz 9. Die Gäste aus Köln belegen als Aufsteiger mit 10:2 Punkten einen nicht erwarteten 2. Tabellenplatz.

Nedim Tekin
TSV Rudow Berlin Volleyball

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