Große Beteiligung bei Umfrage zum Rudower Wochenmarkt 

29.11.2023 01:17 von Redaktion

Die Rudower lieben ihren Wochenmarkt. Das zeigt eine repräsentative Umfrage, die bis Oktober auf dem Rudower Wochenmarkt durchgeführt wurde. 111 Personen hatten sich beteiligt, erzählt was ihnen am Markt gefällt und welche Wünsche sie haben. Was die Marktbesucher überzeugt, ist die Frische und die Regionalität der hier angebotenen Lebensmittel.  Für 103 von den 111 an der Umfrage Beteiligten sind Obst und Gemüse die Spitzenreiter, gefolgt von Blumen (71), Eiern (73) Backwaren (61), Kartoffeln (57) und Fleisch (45). Aber auch Bioprodukte werden zunehmend nachgefragt. Die Regionalität kommt nicht von ungefähr: Denn die Bäckerei Obergfell backt alles selbst, der Familienbetrieb Schiemenz hat Ware vom eigenen Bauernhof, bei Seifert-Hagelgans ist auch vieles von Brandenburger Landwirten und die Sattlers bieten Rindfleisch aus dem Umland an. Auch Leinöl, Honig und große Teile der Blumen sind aus regionaler Produktion. Zudem sind regionale Fischwaren, wie Barsch, Zander und Hecht am exzellenten Barracuda-Stand zu finden. Das alles zeigt, dass die Konsumenten ein starkes Vertrauen in die Markthändler bei frisch-regionalen Lebensmitteln haben. Nicht wundern werden sich Marktgänger in Rudow, dass weit mehr als die Hälfte der Befragten das gute Preis-Leistungsverhältnis schätzen! Zudem decken erstaunlich viele Wochenmarktbesucher einen Großteil ihres Wochenbedarfs an Lebensmitteln beim Einkauf auf dem Markt ab – ein Drittel gibt je Markttag bis zu 50 € aus.

Zwei Drittel der Marktbesucher wohnen in einer Entfernung von unter 3 Km. Lediglich ein Fünftel fahren dazu mit dem PKW an. Vermutlich wären es deutlich mehr, wenn es ähnlich viele Parkmöglichkeiten wie bei Supermärkten gäbe. Hier hat der Marktplatz einen klaren Wettbewerbsnachteil. 

arktzeit ist Mittwoch und Samstag, gut ein Drittel der Marktkunden besuchen den Wochenmarkt an beiden Markttagen. Bestätigt hat die Umfrage, dass der Samstag mit seinem breiten Angebot besonders beliebt ist. 78 % finden das Angebot gut bis sehr gut. Das Bild mittwochs ist anders: hier überwiegt das Mittelfeld mit 37% der Stimmen, ein weiteres Drittel findet das Angebot schlecht und das letzte Drittel wertet mit gut.

Ob Rentner, Berufstätiger, Student oder Hausfrau/Hausmann - samstags trifft man sich auf dem Wochenmarkt, genießt das Flair und die schöne Atmosphäre des Marktes (57), spricht mit den Marktleuten (61) oder trifft Freunde und Nachbarn zum Plausch. Der Markt ist bei vielen Menschen in Rudow ein wichtiger Bestandteil der Woche, insbesondere samstags. Neben den überaus positiven Werten über Frische, Angebot und Regionalität werden auch individuelle Wünsche zur Optimierung des Angebots geäußert, manche wünschen sich sogar die alten Zeiten zurück, als sich der Markt von der Köpenicker bis zur Krokusstraße erstreckte.  95% der Rudower wollen, dass der Standort des Marktes inmitten der dörflichen Prierosser Straße, die sicher auch zum schönen Flair des Wochenmarkts beiträgt, erhalten bleibt. Auf der Wunschliste der Befragten dominiert ein Mehr an regionalen Direktvermarktern und vor allem mittwochs mehr Vielfalt, speziell der regionale Fleischer und der Biobäckerei werden genannt. 

Auch wenn die Sitzgelegenheiten auf dem Markt nicht für alle Befragten wichtig sind, werden sie weiterhin angeboten. Schließlich zählt „die Zufriedenheit jedes einzelnen Kunden“, so Wochenmarktbetreiber Nikolaus Fink von „diemarktplaner“. Für ihn steht nach der Befragung fest, dass er allen Schwierigkeiten zum Trotz (aussterbende Händlerschaft Berlins, wachsender Konkurrenzdruck durch Discounter, Standort- und Wettbewerbsnachteile, weggefallene Postfiliale, fehlende Parkplätze, Strukturwandel, Arbeitskräftemangel und last but not least die Inflation) mit seinem Team unvermindert alles Mögliche dafür tut, dass der Wochenmarkt in Rudow weiter bestehen bleibt – und das auch mittwochs. Denn solange die Kunden den Händlern und die vorhandenen Händler damit dem Markttag treu bleiben, wird das gelingen. Speziell für den Mittwoch wurden übrigens schon 2017 die Standmieten gesenkt, um die Händler zu erhalten. Während in dieser Zeit andere Berliner Marktstandorte ums nackte Überleben kämpfen und nicht wenige Marktplätze ganz geschlossen wurden, stehen in Rudow samstags noch stabile 22-25 Händler und mittwochs rund 8-10 bei Wind und Wetter, Sommer wie Winter. So wird laut Fink auch weiterhin mit „On- und Offline-Marketing, mit Flyern, Artikeln, Lesungen, Netzwerkarbeit in der AG Rudow, aber auch intensiver Händlerakquise und -betreuung“ für den Erhalt des „traditionellen Einkaufens“ in Rudow gesorgt. Frische, Regionalität, Flair und eine entspannte Einkaufsatmosphäre sowie ein vorbildliches Preis-Leistungsverhältnis stehen dabei für ihn im Mittelpunkt. 

Und im Fokus stehen auch neue Ideen - so wird zum Beispiel an einem Sommersamstag in 2024 ein Kochevent für Kinder veranstaltet, um auch zukünftigen Generationen Geschmack auf Wochenmarkt zu machen: Denn wer als Kind mit seiner Schulklasse einmal auf dem Markt gestanden und „gehandelt“ hat, wird später als Kunde wieder kommen“, so Fink. Eines ist und bleibt aber jetzt schon sicher, ein Treffpunkt zum Austausch der Nachbarschaft und Freunde, das geht auf dem Markt besser als auf Parkplätzen von Discountern. Nicht zuletzt trägt das unverwechselbare Flair des Rudower Wochenmarkts mit all den von den Befragten genannten Vorteilen wesentlich zu einem lebens- und liebenswürdigen Rudow bei. Wer es erleben möchte, ist herzlich willkommen, insbesondere am Samstag, wenn die Händler ihre frischen, regionalen Produkte sowie Spezialitäten für den verwöhnten Gaumen bereithalten. So etwa der Familienbetrieb Schiemenz aus der Niederlausitz, der seit 10 Jahren als Direktvermarkter auf dem Wochenmarkt präsent ist. 

Übrigens: Ab sofort können am Stand von Schiemenz für das Weihnachtsfest Gänse, Enten und Suppenhühner aus Freilandhaltung bestellt werden. Und bei den Sattlers (Geflügel Schumacher) kann man neben Geflügelspezialitäten zusätzlich zum Fest auch Wildfleisch vorbestellen und – ganz modern –bargeldlos per App bezahlen. 

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