08.11.2022 15:15 von Stephanus Parmann
Auf dem Rudower Wochenmarkt steht eine neue Schatztruhe. Denn was „SpreelandFleischer“ Heiko Kühn bietet, ist höchstes Niveau zu fairsten Preisen. „Wenn man das riecht, denkt man, man stehe selbst inmitten der Räucherkammer“, schwärmt Herr Richter, der sich gerade die Rindsknacker bestellt hat. Recht hat er. Heiko Kühn ist ein echtes As, ein Fleischer, der sich bewusst für diesen Beruf entschieden hat, nachdem er als Schüler ein Praktikum in einer Fleischerei absolvierte. Und dass er mit seinem Beruf glücklich ist, sehen ihm alle hier auf dem Markt an. Als erstes hat er die Markthändler als Stammkunden für sich gewonnen. Wir kaufen alle bei ihm ein, sagt die Dame, die am Fischstand bedient. Auch Kühns Nachbar, Manfred Kotzem, der bestes Leinöl anbietet, schwärmt von der Wurst, die Kühn produziert.
„Probieren Sie mal die Fenchelsalami, einfach wunderbar,“ sagt ein Kunde und hat Recht. Sie besitzt die Tiefe einer Spitzensalami im Geschmack, und ein Hauch von Fenchel verleiht ihr den besonderen Kick. Einfach köstlich, auch weil Fleischermeister Kühn sie hauchdünn schneidet. Dazu herrlich frisches Brot vom Bäcker Obergfell hier auf dem Rudower Wochenmarkt und die Brotzeit wird zum Festmahl. „Ich habe die Wurst nicht neu erfunden, aber nach meinen Vorstellungen Rezepte entwickelt“, sagt der Metzger aus Leidenschaft eher bescheiden. Ein Traum ist auch die Hausmacher Leberwurst, die beste, die wir seit Jahrzehnten probiert haben. „Ich bin jedenfalls von der Qualität der Wurstwaren überzeugt“, sagt Herr Hoffmann aus Rudow, der gerade neben uns steht.
Heiko Kühn hat ab 2009 eine dreijährige Ausbildung zum Fleischermeister absolviert, nur ein Jahr später hielt er den Meisterbrief in den Händen. Drei Jahre später durfte er sich gemäß der Handwerksordnung auch Betriebswirt nennen. Sehr wichtig ist für sind Regionalität, kurze Transportwege der Tiere sowie handwerkliche Produktion. So arbeitet er derzeit mit zwei Traditionsmetzgereien im Landkreis Oder-Spree und Dahme-Spreewald zusammen, die die Wurst nach Kühns Rezepten herstellen. Ihr Kennzeichen: eigene Schlachtung und zum Teil auch eigene Aufzucht der Tiere. Aktuell besteht das Sortiment aus einem ständig wachsenden Angebot von Wurstwaren aus der Region. Es reicht von Hausmacher Leberwurst über Brühwurstsorten, bis hin zur Knacker aus Rind oder Schwein. „Künftig kommen auch eine Auswahl von regionalen Feinkostsalaten ins Sortiment. Langfristig möchte ich auch Frischfleisch und ein kleines Imbissangebot integrieren“, sagt Kühn und reicht uns ein Wiener Würstchen. Selbst kalt schmeckt es rund im Geschmack, hervorragend. Ein Blick ins Innenleben der Wurst zeigt, dass hier nur bestes Fleisch verarbeitet wurde. Echte Handwerkskunst!
Wir jedenfalls haben uns zum Abschied erst einmal eingedeckt. Ob die Hausmacher Leberwurst im Glas, die Schinkenzwiebelmettwurst oder die Hausmacher Blutwurst - alles, was wir probieren, schmeckt exzellent! Bleibt nur zu hoffen, dass sich Heiko Kühns Traum einer eigenen kleinen Landfleischer erfüllt und er weiterhin für uns in Rudow erhalten bleibt. „Die Rudower Kundschaft habe ich als offen und freundlich kennengelernt. Auch Stammkunden geben positive Rückmeldung zu meinen Produkten“, sagt er und fügt hinzu: Der Markttag in Rudow ist für mich ein schöner Wochenabschluss“. So soll es bleiben.
Apropos: Wer den Einkauf bei Heiko Kühn samstags verpasst, trifft ihn dienstags auch auf dem Markt am Maybachufer. Wir jedenfalls wünschen ihm, dass sich sein Traum einer eigenen Landfleischerei erfüllt und er noch intensiver seine, wie er sagt, „Leidenschaft für die Verarbeitung von Fleisch zu kreativen und geschmackvollen Wurstwaren voll ausleben“ kann.
SpreelandFleischer Heiko Kühn
Rudower Wochenmarkt, Prierosser Straße. Immer samstags von 8.00 – 13.00 Uhr, dienstags 11.00 - 18.30 Uhr auf dem Markt am Maybachufer.